Britische Neobank Revolut startet „Buy Now, Pay Later“-Service
Schon seit Längerem hat Revolut die Zahlung auf Raten geplant, nun folgt laut dem Handelsblatt der offizielle Start. Die britische Neobank bietet ihren Kund:innen künftig Zahlungen nach dem Modell „Buy Now, Pay Later“ (BNPL) an. Zunächst ist die Zahlungsoption nur in Irland verfügbar, wo Revolut nach eigenen Angaben 1,9 Millionen Kund:innen hat. Ende des Jahres soll die Ratenzahlung auch in andere Länder kommen, beginnend mit Polen und Rumänien.
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BNPL-Markt derzeit stark angeschlagen
Revolut will die neue Funktion direkt an die eigene Debitkarte binden. Auch der Online-Kauf soll mit dem BNPL-Modell möglich sein. Speziell in der Corona-Zeit ist dieses Transaktionsmodell, in Europa vor allem durch Klarna, stark gewachsen. Derzeit ist der Markt allerdings schwer von der Rezession getroffen, weil die Shopping-Lust bei Konsument:innen mit rasant steigender Inflation spürbar gesunken ist. Dennoch steigen immer mehr Unternehmen ins BNPL-Geschäft ein – zuletzt beispielsweise Apple (Trending Topics berichtete).
BNPL ist als Geschäftsmodell nicht unumstritten. Verbraucher:innen sollen so mehr Kontrolle über ihre persönlichen Finanzen und mehr Flexibilität bei den Ausgaben erhalten. Doch BNPL gilt auch als ein leichter Weg, um sich zu verschulden. In der EU, aber auch in Großbritannien wird daher an strengeren Regeln für den Online-Ratenkauf gearbeitet. Auch ist der Markt gerade sehr angeschlagen. So könnte bei Klarna aufgrund der Rezession die Bewertung bald von 46 auf 15 Milliarden Dollar abstürzen (Trending Topics berichtete).
Klarna: Bewertung soll von 46 auf 15 Milliarden Dollar abstürzen – Bericht
Revolut bindet neue Funktion an Debitkarte
Allerdings unterscheidet sich das Vorgehen von Zahlungsdienstleistern wie Klarna auf der einen Seite und Revolut auf der anderen Seite. Klarnas Zahlungsmethoden sind direkt beim Onlinehändler eingebunden. Klarna verdient auch in erster Linie an Gebühren, die Händler zahlen. Bei Revolut ist die BNPL-Option dagegen an die Bezahlkarte gebunden.
Möglich ist die Verwendung bei Revolut ab einem Einkaufswert von zwei Euro. Die Höchstgrenze liegt nach eigenen Angaben bei 499 Euro, wobei auch eine Erhöhung des Limits nach vorheriger Prüfung durch die Neobank möglich ist. Das Fintech prüfe demnach bereits vor dem Kauf, ob sich ein Kunde die Kosten für eine bestimmte Ausgabe leisten könne. Nur in diesem Fall werde der Kredit genehmigt, teilte die Firma mit.
Kund:innen können die Zahlungen auf drei Monatsraten verteilen. Die erste Rate werde dabei direkt beim Kauf fällig, mit den letzten beiden Raten erhebe Revolut eine Gebühr in Höhe von je 1,65 Prozent der Gesamtsumme, heißt es weiter. Der vollständige Betrag kann laut der Neobank auch vorzeitig ohne zusätzliche Gebühren zurückgezahlt werden. Die BNPL-Funktion werde dabei vollständig in die Revolut-App integriert.