Brüsli: Das Brotrettungs-Startup muss Insolvenz anmelden
Am Wochenende konnte man bereits ahnen, was da kommt, als auf der Linkedin-Seite des Wiener Startups Brüsli rund um Gründerin Sarah Lechner ein schwarzes Bild mit dem Kürzel „RIP“ auftauchte. Heute, Montag, ist klar: Brüsli muss Insolvenz anmelden. „Das Jahr 2022 war für viele Unternehmen und auch für Brüsli ein schwieriges Jahr. Der Markt hat sich stark verändert und wir haben es leider nicht geschafft, alle Herausforderungen erfolgreich zu meistern“, so Lechner in einer Aussendung.
Man hätte bis zuletzt hart gekämpft, aber die notwendige Anschlussfinanzierung für die junger Firma sei dann nicht mehr gekommen. „Die letzten Wochen war es ruhig von unserer Seite, weil wir mit aller Kraft daran gearbeitet haben Brüsli am Leben zu erhalten. Vergangene Woche war ich als Geschäftsführerin der Brüsli GmbH, trotz aller Anstrengungen, aufgrund der finanziellen Situation unseres Unternehmens, leider dennoch gezwungen, die Insolvenz des Unternehmens anzumelden“, so Lechner weiter.
2021 holte sich Brüsli eine Million Euro von Steep Ventures, Fiedler Capital, weiteren Business Angels und durch eine Förderung der aws. Geplant war, aus Österreich nach Deutschland und in die Schweiz zu expandieren.
Brüsli: Startup gegen Brotverschwendung holt Millionen-Investment
Immer mehr Startup-Pleiten
Brüsli war eigentlich eines der vielversprechendsten Startups Österreichs im Food-Bereich. Es spezialisierte sich darauf, altes Brot zu Müsli weiter zu verarbeiten. Damit schaffte es das Jungunternehmen auch in die Regale von Supermärkten. Insgesamt konnte man so hunderte Tonnen Brot davor bewahren, weggeschmissen zu werden. Jedoch: Da die Brüsli-Müslis im höherpreisigen Premium-Segment angesiedelt waren, litt zuletzt der Absatz.
Wie es mit der insolventen, etwa drei Jahre alten Firma nun weitergeht, wird sich nun im Verfahren ergeben. Es gebe noch „Hoffnung, dass sich doch noch ein Weg für das Weiterbestehen von Brüsli findet, da in den letzen Jahren viel Energie von unserem Team, Partner:innen, Investoren und Kund:innen, die immer an uns geglaubt haben, in diese Sache investiert wurde“, so Lechner weiter.
Brüsli ist das jüngste Opfer einer neuen Welle an Startup-Involvenzen zum Jahres Ende. Erwischt hat es wie berichtet zuletzt auch Tribespace, Rebeat, Robo Wunderkind, birdkids, Lumapod, BlueSky Energy, Mikme, doro turbinen, FoodNotify und Rudy Games. Das Beispiel Robo Wunderlind zeigte aber, dass es aus einer Insolvenz heraus auch ein zweites Leben für ein Startup geben kann.