Verkauf

bsurance: Gründer verlassen das Startup mit den Benko/Signa-Connections

Alexander Geier (CMO), Lorenz Gräff (CEO), Diana Medanova (COO), Franz-Xaver Burner (CSO), Michael Leitner (Head of Project Delivery) von bsurance. © bsurance
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Es war bisweilen sehr still um das Wiener InsurTech-Startup bsurance, aber jetzt tut sich wieder etwas: Denn heute morgen ist bekannt geworden, dass Gründer und CEO Lorenz Gräff sowie drei weitere Co-Founder des 2017 gegründeten Startups (Manfred Schmiedl, Andreas Struggl und Franz-Xaver Burner) ihre Anteile verkauft haben. Uniqa Ventures, das 2019 gemeinsam mit der Signa Innovations Investments GmbH in bsurance investiert hat, kauft ihnen teilweise die Anteile ab.

Damit ist Uniqa Ventures, also der Investment-Arm der Versicherung, der größte Eigentümer mit 45%, das neue Management und die Mitarbeiter:innen haben 30%, und 25% gehören dem Rechtsanwalt Robert Bachner. Zu den Details der Transaktionen wurde Stillschweigen vereinbart. „bsurance wird mit einem neuen Management unter der Leitung von Emmanuel Chéret als CEO, unterstützt von den beförderten Mitgliedern Raffaela Grün und Pedro Antunes aus dem bestehenden bsurance-Team, ein noch aktiverer Akteur in diesem wachsenden Bereich sein“, heißt es seitens Gräff. Er selbst wolle ein paar Monate pauseiren, um sich dann anderen Projekten zu widmen.

Mit Emmanuel Cheret (Ex-Rocket Internet, Ex-Luko) hätte die Firma nun einen international erfahrenen Startup-Gründer und Insurtech Experten als neuen CEO, er würde mit Raffaela Grün und Pedro Antunes aus dem bestehenden Team gemeinsam die Firma vorantreiben.

bsurance hat sich in den vergangenen Jahren als Tech-Partner für Unternehmen positioniert, die Einbettung von Versicherungsprodukten direkt am Point of Sale umsetzen wollen. Die Startup-Zahnbürste Playbrush etwa wurde vor mehreren Jahren mit einer Versicherung gekoppelt. Wirtschaftlich dürfte es nicht unbedingt gelaufen sein. 2023 gab es einen Bilanzverlust von 3,640 Mio. Euro (inkl. einem Verlustvortrag von 3 Mio. Euro aus dem Jahr 2022).

bsurance: Wiener InsurTech-Startup holt sich vier Mio. Euro bei Uniqa und René Benko

Signa Innovations Investments & der kika/Leiner-Deal

Und da gibt es nun einen durchaus interessanten Hintergrund. Denn die Signa Innovations Investments GmbH, die mehrheitlich im Besitz der Benko-Stiftung Laura Privatstiftung steht, hat sich Anfang des Jahres aus dem Gesellschafterkreis von bsurance zurück gezogen und die Anteile (ca. 10 Prozent) an Rechtsanwalt Robert Bachner verkauft. Die Signa Innovations Investments wurde vor nicht langer Zeit in APIC Investments GmbH umgetauft – offenbar, um die namentliche Verbindung zur Signa und deren Milliardenpleite zu kappen.

Es gibt noch eine weitere Verbindung von bsurance zum implodierten Signa-Reich. Denn das InsurTech hat 2020 mit den Einrichtungshäusern von kika/Leiner kooperiert und eine digitale Versicherungslösung entwickelt, die es Kunden ermöglichen sollte, direkt beim Kauf von Elektrogeräten einen zusätzlichen Geräte-Schutz abzuschließen. Die Uniqa-Versicherung, die bei bsurance ja seit 2019 investiert war, sorgte dabei als Risikoträger. kika/Leiner wurde 2018 durch die Signa-Gruppe von Rene Benko um etwa 600 Millionen Euro gekauft. Wie bekannt, muss kika/Leiner aktuell nach Insolvenzen und Notverkäufen saniert werden.

Jedenfalls ist eine andere Firma von Benko, die SIGNA Innovations Selection GmbH, weiterhin am Wiener Logistik-Scale-up Storebox beteiligt, und zwar ist sie mit einem Anteil von 17,4 Prozent der größte Shareholder an Storebox. Diese Gesellschaft steht zu 100 Prozent im Besitz der Laura Privatstiftung der Familie Benko.

bsurance: InsurTech ermöglicht eingebettete Versicherungen in Elektrogeräten

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