Bulgariens erstes Tech-Unicorn heißt Payhawk
Das kleine osteuropäische Land Bulgarien hat sein erstes Unicorn hervorgebracht. Es heißt Payhawk, ist ein Fintech und bietet Unternehmen eine Finanz-Management-Plattform, mit der man die Ausgabe von Kreditkarten an Mitarbeiter:innen, Spesen, Rechnungen und letztendlich die Buchhaltung managen kann. Das hat dem Unternehmen der Gründer Hristo Borisov, Konstantin Djengozov und Boyko Karadzhov nun eine neue, dicke Finanzierungsrunde – und eine Milliardenbewertung eingebracht.
Denn offenbar läuft das Geschäft so vielversprechend, dass die Series B vom November 2021 mit 112 Millionen Dollar jetzt um weitere 100 Millionen Dollar erweitert wird. Lightspeed Venture Capital führt die Runde an, weitere Investoren sind Sprints Capital, Endeavor Catalyst, HubSpot Ventures und Jigsaw VC. Lag die Unternehmensbewertung im November 2021 noch bei 570 Millionen Dollar, ist sie etwa drei Monate später um 75 Prozent auf nunmehr mehr als eine Milliarde Dollar gewachsen.
Payhawk: Fintech aus Bulgarien sammelt 112 Millionen Dollar ein
Expansion in Richtung USA
Insgesamt 212 Millionen Dollar in einer Runde an Bord zu holen, ist übrigens die größte Finanzierungsrunde für ein osteuropäisches Scale-up und schlägt sogar jene 153 Millionen Dollar, die UiPath aus Rumänien 2018 in seiner Series B an Bord holte. UiPath ist später in New York an die Börse gegangen und aktuell 18 Milliarden Dollar wert.
Aber zurück zu Payhawk. Das Online-Service, das sich vor allem an KMU in Europa richtet, ist nicht unbedingt einzigartig. Es erinnert stark an Brex oder Ramp aus den USA, aber auch an die Firmenangebote von Online-Banken wie Revolut für ihre Unternehmenskunden. Gegründet wurde Payhawk in Sofia in Bulgarien und hat seither auch Büros in London, Berlin und Barcelona eröffnet. Nun sollen im Zuge der Expansion auch welche in Paris, Amsterdam und New York dazu kommen. Die Zeichen stehen also nicht nur auf europäischer Expansion, sondern auch auf Start in den Vereinigten Staaten.