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BUSD-Krise: Kampf um Stablecoins lässt Binance wieder wanken

Changpeng „CZ" Zhao, Ex-CEO von Binance. © Web Summit via Sportsfile (CC BY 2.0)
CHANGPENG “CZ” ZHAO, EX-CEO OF BINANCE. © WEB SUMMIT VIA SPORTSFILE (CC BY 2.0)
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Eigentlich hat er sich Anfang 2023 vorgenommen, FUD, Fake News und Angriffe ignorieren und sich auf Compliance und Produkt zu fokussieren. Aber die Welt tanzt nicht nach Changpeng „CZ“ Zhaos Pfeife, sondern er muss zunehmend nach der Pfeife der Behörden tanzen. Binance, in den letzten Jahren ohnehin ins Visier der Behörden gerückt, steht Mitte Februar noch einmal mehr unter Druck. Am Montag hat die New Yorker Finanzaufsicht NYDFS (New York Department of Financial Services) Binance-Partner Paxos untersagt, weitere Stablecoins der Sorte BUSD (kurz für Binance USD) herauszugeben

Und das schlägt sich jetzt auf die namensgebende Krypto-Börse durch. So sind aktuell mehrere Entwicklungen zu beobachten. Die Augenscheinlichste: Krypto-Anleger:innen wollen den Stablecoin nicht mehr haben. Zwar wankte die Koppelung an den US-Dollar kurz, doch generell ist der BUSD-Kurs ziemlich genau bei 1 Dollar geblieben. Aber die Marktkapitalisierung nimmt stetig ab. Innerhalb von 24 Stunden ist die Marktkapitalisierung von BUSD um etwa 470 Mio. Dollar geschrumpft (ca. 3%). Bedeutet: Viele Nutzer:innen haben ihre Stablecoins bei Paxos gegen andere Werte (z.B. US-Staatsanleihen) zurückgetauscht.

Bangen um Binance

Nutzer:innen ziehen sich von BUSD und BNB zurück

Es ist davon auszugehen, dass die Menge an BUSD über Zeit gegen Null fallen wird, sollten die US-Behörden nicht einlenken. Paxos als „Stablecoin as a Service“-Anbieter sieht seine Felle davonschwimmen, immerhin ist Binance USD das größte Projekt, und es hängt viel davon ab. Nach dem NYDFS-Entscheid droht aber zusätzliche Ungemach, weil nämlich auch die mächtige US-Börsenaufsicht SEC BUSD vom Markt haben will. Der Stablecoin sei kein digitaler Gutschein für den Dollar, sondern eher ein Wertpapier. Und das hätte registriert werden müssen, was aber nicht passiert ist.

„Paxos stimmt mit den SEC-Mitarbeitern kategorisch nicht überein, weil BUSD kein Wertpapier im Sinne der Bundeswertpapiergesetze ist“, so Paxos-CEO und Mitgründer Charles Cascarilla. „Um es klar zu sagen, es gibt eindeutig keine anderen Anschuldigungen gegen Paxos. Paxos hat der Sicherheit der Vermögenswerte seiner Kunden stets Priorität eingeräumt. Die von Paxos ausgegebenen BUSD sind stets 1:1 mit auf US-Dollar lautenden Reserven unterlegt, die vollständig getrennt und auf Konkurs-fernen Konten gehalten werden. Wir werden uns mit den SEC-Mitarbeitern in dieser Angelegenheit auseinandersetzen und sind bereit, wenn nötig, energisch zu prozessieren.“

Während also BUSD dahinschmilzt, passieren noch weitere Dinge. Erstens scheint das Vertrauen in Binance wieder einmal erschüttert. Dem Blockchain-Analyseunternehmen Nansen zufolge wurden innerhalb von 24 Stunden Krypto-Stablecoins (neben BUSD auch Alternativen) im Gegenwert von mehr als einer Milliarde Dollar von der führenden Krypto-Exchange abgezogen. Das zeugt nicht unbedingt von gestiegenem Vertrauen in die Börse.

BUSD: US-Behörde würgt Binance den Stablecoin ab

Cirle soll Paxos angepatzt haben

Außerdem ist zu notieren, dass auch der BNB-Token von Binance, mit dem etwa vergünstigte Trading-Gebühren bezahlt werden, unter Druck steht. Die Nachricht vom BUSD-Aus schickte den BNB-Kurs deutlicher als den Rest des Krypto-Marktes auf Talfahrt, der Token liegt nun 11 Prozent unter dem Wert von vor sieben Tagen. Das neue Ungemach muss CZ nun wieder mal erklären, aktuell in einem AMA auf Twitter Spaces. Aber er nimmt es (wie immer in letzter Zeit) mit scheinbarer Gelassenheit, versucht Binance zu erklären und warum man es diesmal nicht mit einer Neuauflage des Terra/LUNA-Crashs zu tun hat.

Derweil zeigt sich aber, dass sich gegen Binance nicht nur die US-Finanzbehörden vershcworen haben, sondern auch die Konkurrenz. Der Hinweis im Herbst 2022 an die New Yorker Finanzaufsicht, dass BUSD nicht ausreichend durch Rücklagen von Binance gedeckt gewesen sein soll, soll von Circle gekommen sein. Genau, von Circle, also der Firma, die in Kooperation mit dem Binance-Mitbewerber Coinbase den Stablecoin USDC herausgibt. So berichtet es zumindest Bloomberg. Klar ist aber auch, dass Paxos in der Vergangenheit schon auch mal öffentlich andere Stablecoin-Macher anpatzte, und Binance versuchte, zu BUSD konkurrierende Stablecoins wie USDC, USDP und TUSD rauszuwerfen.

Kein Wunder, dass nun die Retourkutsche kommt. Da bleibt CZ vorerst nur über Ruhe zu bewahren, und gebetsmühlenartig zu wiederholen:

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