Übernahme

Busuu: Sprachlern-Plattform kauft Startup Verbling um zweistellige Millionensumme

Bernhard Niesner (Mitte) mit den beiden Verbling-Gründern Mikael Bernstein (l.) und Gustav Rydstedt (r.). Busuu
Bernhard Niesner (Mitte) mit den beiden Verbling-Gründern Mikael Bernstein (l.) und Gustav Rydstedt (r.). Busuu
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Bernhard Niesner ist ein Urgestein der österreichischen Startup-Szene und hat es von London aus geschafft, sein Unternehmen Busuu zu einer der gefragtesten Sprachlern-Plattformen auf Smartphones aufzubauen. In dem wachsenden und heiß umkämpften Markt, in de neben Busuu auch Duolingo oder Babbel um Nutzer ringen, setzt der Österreicher Niesner mit seinem Team nun neue Akzente.

„Langsam kristallisieren sich die Gewinner in unserem Vertical heraus”, sagt Niesner zu Trending Topics. Und nachdem Busuu 2019 (nach langen Jahren des Aufbaus) Richtung positivem Cashflow steuerte und 2020 endlich profitabel wirtschaften wird, hätte man sich folgendes gedacht: “Wir können anfangen, den Markt zu konsolidieren.”

Mehr als 10 Mio. Dollar für Verbling

Und das läuft so: Um eine zweistellige Millionensumme (bezahlt in Cash als auch Anteilen) übernimmt das Londoner Scale-up die in San Francisco gegründete Video-Streaming-Plattform Verbling. Diese verbindet seine Nutzer mit rund 10.000 Sprachlehrern weltweit, damit in den Video-Chats in 1:1-Sessions Lernwillige direkt Sprachstunden mit geprüften Lehrern in Anspruch nehmen können. Der Kaufpreis soll zwischen 10 und 15 Millionen Dollar liegen. Das Team von Verbling, 2011 von den Schweden Mikael Bernstein und Gustav Rydstedt gegründet, wird ins etwa 100-köpfige Team von Busuu integriert und fortan in den Büros in London und in Madrid arbeiten.

Die Online-Plattform Verbling wird in den nächsten Monaten mitsamt seinen Nutzern als „Busuu Live“ in Niesners Dienst eingebunden. Verbling hat bisher zwischen 15 bis 20 Euro pro virtueller Lern-Session mit einem Lehrer verlangt. Diese Millionenumsätze des US-Startups sollen Busuu dabei helfen, dieses Jahr auf einen Umsatz von etwa 40 Millionen US-Dollar zu heben und Profitabilität zu erreichen.

busuu-cofounder Bernhard Niesner. © busuu
busuu-cofounder Bernhard Niesner. © busuu

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Upselling für bestehende Nutzer

Busuu zählt derzeit selbst etwa 100 Millionen registrierte Nutzer. Mehrere Millionen davon sind monatlich aktiv, bald eine Million davon wiederum leisten sich auch die Premium-Angebote der Sprachlern-App. Die kostenpflichtigen Versionen der Apps bieten etwa einen Offline-Modus und sind ab 5,83 Euro/Monat zu haben. Durch die Übernahme von Verbling kann Busuu nun weitere, kostenpflichtige Angebote hinzufügen. Vor allem jene Nutzer, die eine Sprache über das B2-Niveau hinausgehend erlernen wollen, könnten sich von den virtuellen Lern-Sessions mit Native Speakern angesprochen fühlen.

„Egal wie intelligent die Technologie auch wird, Sprache wird immer über die menschliche Interaktion laufen“, sagt Niesner. „Das Angebot von Live-Videotutoring durch die Übernahme von Verbling ist ein natürlicher Fortschritt für unser Unternehmen und gibt uns das Potenzial, in Zukunft über das reine Erlernen von Sprachen hinaus zu expandieren.“

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IPO als neues Ziel

Niesner arbeitet seit nunmehr 13 Jahren an Busuu und hat von Investoren etwa 15 Millionen Dollar erhalten. Mit der Übernahme von Verbling sieht er die Firma im boomenden Sprachlern-Markt nun gar so gut positioniert, dass er sich bereits den IPO zum Ziel gesetzt hat. „Ein Börsengang ist das Ziel. Dafür müssen wir aber noch wesentlich näher an die 100 Millionen Umsatz kommen”, sagt der Gründer. Anvisiert für den IPO wird das Jahr 2021. ”Da ist noch viel Fantasie drinnen”, so Niesner. Heute gehe es um Sprachen lernen – doch darüber hinaus könne man jetzt auch in andere Lernbereiche expandieren.

In London fühlt sich Niesner mit seinem Unternehmen trotz Brexit weiterhin gut aufgehoben. “Die Briten schaffen es trotzdem, bei Tech in Europa die Nase vorne zu haben. Das ist weiter ein guter Standort für uns”, sagt er. Das zweite, neue Büro in Madrid dient dabei vor allem einem Zweck: an neue, günstigere Entwickler zu kommen. Denn an der Themse boomt Fintech gerade enorm – mit dem Effekt, dass von Finanz-Startups viele Developer gebunden werden.

Das Busuu-Team von oben anno 2018. © Busuu
Das Busuu-Team von oben anno 2018. © Busuu
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