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Buy Now Pay Later: Nach BNPL-Hype droht der regulatorische Würgegriff

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Klarna, Affirm, Billie oder Afterpay haben das Fintech-Kürzel BNPL spätestens in der Corona-Krise groß gemacht. Gemeint ist das Geschäftsmodell „Buy Now Pay Later“ rund um Ratenzahlungen und Online-Schnellkrediten, angekurbelt durch den E-Commerce-Boom der COVID-Pandemie. Doch aktuell dreht sich der Wind für die BNPL-Branche nicht nur wegen der durch die hohe Inflation belastete Konsumfreude, sondern auch wegen der Regulierungsbehörden.

Denn der Hashtag #KlarnaSchulden sagt alles: BNPL gilt als Schuldenfalle der Generation Z, weswegen Behörden die Branche strenger als bisher regulieren wollen. Den ersten Schritt machte Großbritannien. Wer dort künftig BNPL-Services anbieten will, wird sich eine Lizenz bei der strengen Financial Conduct Authority (FCA) holen und sich außerdem der Beschwerdestelle Financial Ombudsman Service (FOS) unterwerfen müssen.

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Schlupfloch für Fintechs soll geschlossen werden

Auch in der EU zieht sich die Schlinge rund um BNPL immer enger. Eine geplante EU-Richtlinie zu Verbraucherkrediten sieht vor, dass die heute noch geltenden Ausnahmen, die BNPL-Anbieter:innen quasi als Schlupfloch ausnutzen, größtenteils abgeschafft werden sollen. Bisher sind Finanzierungsprodukte von den Vorschriften des Verbraucher:innenschutzes und von verpflichtenden Kreditwürdigkeitsprüfung ausgenommen, wenn:

  1. sie unterhalb eines Nettodarlehensbetrages von 200 Euro bleiben,
  2. innerhalb einer Frist von weniger als drei Monaten zurückzuzahlen sind und nur geringe Kosten aufweisen oder
  3. zins- und entgeltfrei angeboten werden

Das trifft zwar nicht auf alle Finanzierungsformen zu, die unter dem Dach BNPL angeboten werden, und oft gibt es auch da automatisierte Bonitätsprüfungen, Gebühren und Co. – aber der BNPL-Boom im Netz profitierte sicher von diesen Ausnahmen.

Stattdessen wünscht sich die EU-Kommission, dass die 200-Euro- und die 3-Monats-Grenzen wegfallen, und auch diese Kleinstkredite, die man schnell mal beim Online-Shoppen im Vorbei-Surfen nimmt, unter strengere Regeln fallen, die alle Verbraucherkredite bis 100.000 Euro betreffen. Der Rat der EU hingegen will den BNPL-Sektor nicht gleich komplett abwürgen.

„Der Rat schlägt vor, für bestimmte Kreditformen – so auch für die BNPL-relevanten Ausnahmen für Kredite unter 200 Euro und einer Dauer von maximal drei Monaten – bestimmte Erleichterungen vorzusehen. So sollen zum einen die unterschiedlichen Formulare in ein Dokument zusammengeführt werden, um mehr Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Zum anderen soll es bei der bisherigen Regelung der “rechtzeitigen” Bereitstellung vor Vertragsabschluss bleiben“, analysiert Alexander Gebhard, Rechtsanwalt bei Schalast, in einem Beitrag.

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Banken wünschen sich strengere Regeln

Wer jedenfalls einen harten Eingriff der Gesetzgeber:innen fordert, sind die Banken. Die haben BNPL teilweise für sich erkannt, teilweise Distanz eingenommen. Jedoch: „Mehr als 60 Prozent der Institute fordern im Wettbewerb mit Nichtbanken eine Regulierung des Marktes“, heißt es in einer Branchenumfrage des Wiener Fintechs Credi2, das sich als Tech-Partner für Finanzinstitute mit White-Label-Lösung im BNPL-Bereich positioniert hat. Befragt wurden 120 Entscheider:innen in europäischen Banken.

Strengere Regulierung wäre dann ein Vorteil traditioneller Banken gegenüber Fintechs. „Aufsichtsbehörden weltweit und in der EU haben BNPL-Produkte und deren Anbieter schon seit einiger Zeit im Visier“, heißt es seitens Credi2. „Durch diese Regelung würde BNPL mit klassischen Konsumentenkrediten gleichgesetzt. Banken haben dann den Vorteil, dass sie die hohen Regulierungsauflagen der Behörden längst erfüllen.“ Ähnlich wie in UK ist möglich, dass eine EU-Richtlinie bereits 2023 in Kraft treten könnte.

Findigen Startups gehen die Ideen aber nicht aus. Nach dem BNPL-Trend könnte ein SNBL-Trend folgen – der steht für „Save Now Buy Later“ und steht für neue smarte Lösungen in Sachen Sparen.

Wir durchleuchten den neuen „Save Now Buy Later“-Trend

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