BYD: Chinesischer E-Auto-Riese startet noch 2022 in Österreich, Schweiz und Deutschland

Wofür BYD steht, das weiß in Europa heute fast niemand. Dich das Kürzel steht nicht bloß für „Build Your Dreams“, sondern vielmehr für den größten chinesischen Hersteller von E-Autos, der (rechnet man Hybride mit ein) mehr PKW mit Akku an Bord verkauft als Marktführer Tesla. Doch der große chinesische Markt, wo BYD das Feld bereits anführt, reicht dem Konzern nicht mehr. Im Herbst erfolgt nun der Marktstart in Europa.

Zuerst in den Benelux-Ländern und Skandinavien, dann in Frankreich und Deutschland, und shcließlich auch noch 2022 in Österreich und der Schweiz, sollen drei Elektroautos auf den Markt kommen. Zwei SUVs („Tang“ und „Atto 3“) sowie eine sportliche Limousine („Han“) sollen die Herzen der E-Auto-Liebhaber:innen gewinnen. Erste Erfolge im – was E-Autos betrifft – Vorreiterland Norwegen sollen nun europaweit kommen. „Der BYD TANG wurde im August 2021 in einem Pilotprojekt in Norwegen eingeführt. Im Juli 2022 lag er bereits auf Platz 2 der meistverkauften E-SUVs in Norwegen. Mit den weiteren Modellen ist BYD nun auch bereit andere Europäische Märkte“, so BYD-Manager Michael Shu in einer Aussendung.

Vertrieb über Autohändler:innen

Europa gilt als heiß umkämpfter Markt. Neben den deutschen Herstellern VW (mit Marken wie Audi, Porsche, Skoda), BMW und Mercedes gibt es zahlreiche weitere Hersteller aus Japan, Südkorea, den USA oder Frankreich, die E-Autos anbieten, und über allem steht natürlich Tesla aus den USA. Da muss sich die noch unbekannte BYD-Marke erst ihren Platz erkämpfen. Gut möglich, dass sie das über den Preis machen wird – die werden aber erst auf Paris Motor Show im Oktober bekannt gegeben.

Zwar hat BYD seine Europazentrale in den Niederlanden und eine Produktionsstätte für das E-Bus-Geschäft in Ungarn – doch im Endkund:innen-Segment muss man zum Start vor allem auf Partnerschaften bauen. So werden etwa die Automobilhändler Louwman in den Niederlanden, Hedin Mobility Group in Schweden und Deutschland, Nic. Christiansen Group in Dänemark, RSA in Norwegen und Shlomo Motors in Israel die Eu-Autos der Chinesen ins Programm nehmen. Der reine Online-Vertrieb wie Tesla – das trauen sich die Chinesen, die nicht die Marken-Power von Musk haben, nicht zu.

BYD ist 1995 gestartet und vom chinesischen Hardware-Hub Shenzhen aus als Mischkonzern groß geworden. Rund um die zentrale Batterietechnologie (der Konzern arbeitet mit kobaltfreien Eisenphosphat-Batterien) wurden mehrere Segmente (E-Busse, E-Gabelstapler) und schließlich E-PKW aufgebaut. Daneben ist BYD ähnlich wie Tesla auch in Solar-Farmen oder Batterie-Speicherkraftwerke eingestiegen. Und nicht zu vergessen: Der brühmteste Investor der Welt, Warren Buffet, ist früh bei BYD an Bord gekommen.