BYD setzt Zeichen: Autonome Fahrfunktionen auch im Billigsegment
Der chinesische Automobilriese BYD vermeldet einen Paukenschlag und macht große Versprechungen: Ab sofort soll die hauseigene Fahrassistenztechnologie mit dem pompösen Namen „God’s Eye“ in allen Fahrzeugen ohne Aufpreis angeboten werden – darunter auch die günstigsten E-Modelle für umgerechnet 9.000 Euro.
Abkehr von Luxuskonzept
Was bisher als Luxus galt, will BYD nun zum Standard machen. Das „God’s Eye“-System wird laut Hersteller in allen Modellen verfügbar sein, vom Premiumsegment bis zum Einstiegsmodell. Die technologische Umsetzung kann je nach Fahrzeug variieren, soll aber automatisiertes Einparken, Spurhaltung und autonomes Überholen auf Autobahnen ermöglichen.
BYD-Gründer Wang Chuanfu vergleicht die Fahrassistenzsysteme mit Sicherheitsgurten und Airbags – eine essenzielle Sicherheitsausstattung, die jedem zugänglich sein sollte. Ob die Sicherheit und Leistungsfähigkeit des BYD-Systems, vor allem zu diesem Preispunkt, unabhängige Expert:innen überzeugen kann, wird sich in naher Zukunft herausstellen. In der Skala für automatisierte Fahrfunktionen rangieren die BYD-Modelle im Mittelfeld. Ein vollautonomes Fahren ohne menschliche Komponente ist damit nicht möglich.
Europäischer Markt soll bedient werden
Trotz 17-prozentiger Einfuhrzölle plant BYD, seine Technologie auch nach Europa zu bringen. Beginnend mit dem Dolphin-Modell (in China „Seagull“) soll „God’s Eye“ schrittweise eingeführt werden – angepasst an aktuelle EU-Regulierungen.
Besonders Hauptkonkurrent Tesla könnten die BYD-Pläne hart treffen. Der E-Autohersteller leidet aktuell unter rückläufigen Verkaufszahlen, die in erster Linie mit den Kontroversen um CEO Elon Musk in Verbindung gebracht werden.
Für potenzielle Käufer:innen wird spannend sein, wie die gesamte Automobilbranche reagiert. Der Konkurrenzdruck könnte für neue Benchmarks sorgen und autonome Fahrfunktionen herstellerübergreifend erschwinglicher machen.
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