BYD übertrifft Tesla beim Umsatz – aber sonst hat Tesla die Nase vorne
In Sachen Börsenwert ist die Hackordnung noch klar: Tesla ist mit einer Marketkapitalisierung von etwa 826 Milliarden Dollar die glasklare Nummer eins am Automarkt, vor Toyota (233 Mrd. Dollar) und BYD aus China (115 Mrd. Dollar). Doch im Rennen um den Markt der Elektroautos hat BYD nun einen wichtigen Meilenstein erreicht: Erstmals seit vielen Jahren wieder haben die Chinesen mehr Umatz im jüngsten Geschäftsquartal gemacht als die US-Amerikaner.
So hat BYD, das sich auch am europäischen Markt mit preiswerten E-Autos bemerkbar macht, im Quartal bis Ende September einen Umsatz von 201,12 Milliarden Yuan (28,24 Mrd. Dollar) gemacht, das ist ein Plus von 24% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In der selben Periode hat Tesla 25,18 Mrd. Dollar Umsatz gemacht, also etwa drei Milliarden Dollar weniger als BYD. Bisher hatte Tesla in der Kennzahl immer die Nase vorne.
Beim Gewinn ist aber Tesla stärker unterwegs. Elon Musks Autofirma machte im letzten Geschäftsquartal 2,18 Mrd. Dollar Profit (+16,2%), während BYDs Gewinn bei 1,63 Mrd. Dollar (+11,5%) lag. Tesla ist im Preium-Segment angesiedelt, wo die Margen höher sind, während BYD mit teilweise sehr günstigen Automodellen versucht, den Massenmarkt zu erobern – das drückt sich auch im Gewinn aus.
Tesla verkauft mehr echte E-Autos als BYD
Bei BYD, das die Stärke am Heimatmarkt exportieren möchte, ist auch immer zu sehen, dass bei den Verkaufszahlen der „New Energy“-Fahrzeuge nicht nur reine E-Autos, sondern auch immer Hybride hineingerechnet werden, während Tesla ausschließlich E-Autos verkauft. Rechnet man die Hybride bei BYD heraus, dann kommt man auf 443.426 verkaufte EVs im dritten Quartal, während Tesla im selben Zeitraum 462.890 absetzte.
Interessant wird auch, wie die seit kurzem in Kraft getretenen Strafzölle der EU auf E-Autos aus China sich auswirke werden. Für BYD gibt es derzeit eine Zusatzabgabe von 27 Prozent, wenn die Autos aus China importiert werden. Auch deswegen hat der chinesische Hersteller beschlossen, bis 2026 in Ungarn eine E-Auto-Fabrik zu errichten. Tesla kam glimpflich davon, in China produzierte und dann in die EU importierte Autos wurden mit einem Strafzoll von 17,8 Prozent belegt.