Insolvenz

Byju’s: Mutter der österreichischen GeoGebra laut Gründer nichts mehr wert

Byju's-Founder Byju Raveendran © cherian_in on Wikimedia Commons
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Byju’s, ein indisches EdTech-Scale-up, das einst eine Bewertung von 22 Milliarden Dollar hatte, ist laut dem Gründer Byju Raveendran jetzt „null wert“, berichtet TechCrunch. Raveendran räumte vergangene Woche ein, dass er Fehler gemacht, den Markt falsch eingeschätzt und das Wachstumspotenzial überschätzt habe. Ein Problem war ihm zufolge die aggressive Übernahme von mehr als zwei Dutzend Startups durch Byju’s. Zu diesen gehörte im Jahr 2021 auch die Linzer Firma GeoGebra (wir berichteten).

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Viele Investoren sind „weggelaufen“

Vor einer Gruppe von Journalist:innen sagte Raveendran letzte Woche, dass sich die vielen Übernahmen, um in neue Märkte zu expandieren, als fatal erwiesen hatten, als die Finanzierung im Jahr 2022 versiegte. Byju’s plante, Anfang 2022 an die Börse zu gehen, wobei mehrere Investmentbanker das Unternehmen mit bis zu 50 Milliarden Dollar bewerteten. Raveendran behauptet, viele seiner mehr als 100 Investoren hätten ihn gedrängt, eine aggressive Expansion in bis zu 40 Märkte zu verfolgen. Aber genau diese Investoren bekamen offenbar kalte Füße, als die globalen Märkte nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine einbrachen und der Risikokapitalmarkt in eine Abwärtsspirale geriet.

Raveendran sagte, dass viele seiner Investoren „weggelaufen“ seien. Das Ausscheiden von drei wichtigen Geldgebern – Prosus Ventures, Peak XV und Chan Zuckerberg Initiative – aus dem Vorstand des Unternehmens im vergangenen Jahr machte es dem Jungunternehmen unmöglich, weitere Mittel aufzubringen. Vertreter der drei genannten Firmen sowie der Wirtschaftsprüfer Deloitte verließen im vergangenen Jahr den Vorstand des Noch-Decacorns und begründeten dies mit Problemen bei der Unternehmensführung.

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Byju’s war einst Indiens wertvollstes Startup

Prosus kommentierte, man habe ihre Beteiligung in Höhe von 9,6 Prozent abgeschrieben, „aufgrund der Wertminderung für die Eigenkapitalgeber.“ Der Großinvestor habe einen Verlust des beizulegenden Zeitwerts von 493 Millionen Dollar im sonstigen Gesamtergebnis verbucht. Prosus hat im letzten Jahr auch den Wert von GoStudent herabgesetzt (wir berichteten).

Byju’s hat inzwischen das Insolvenzverfahren beantragt, und Raveendran, der das Jungunternehmen nicht mehr kontrolliert, sagte: „Es ist null wert. Von welcher Bewertung sprechen Sie? Es ist null wert.“ Das ist insbesondere ein Schock, weil die Jungfirma einst das wertvollste Startup Indiens war. Große Namen wie BlackRock, UBS, Lightspeed, QIA, Bond, Silver Lake, Sofina, Verlinvest, Tencent, Canada Pension Plan Investment Board, General Atlantic, Tiger Global, Owl Ventures und die IFC der Weltbank zählen zu Investoren. Bislang hat das Jungunternehmen mehr als fünf Milliarden Dollar aufgebracht.

GeoGebra aus Linz 2021 übernommen

2021 hat Byju’s GeoGebra übernommen. Die 2013 gegründete Linzer Jungfirma hatte eine kostenlose dynamische Mathematiksoftware für Lehrende und Lernende entwickelt. Berichten zufolge soll sich der nicht veröffentlichte Kaufpreis auf etwa 100 Millionen Dollar belaufen haben. GeoGebra blieb eine eigenständige Business-Unit. Wie es jetzt für Byju und damit auch GeoGebra weitergeht, muss sich noch zeigen. Trotz der misslichen Lage gibt sich Raveendran zuversichtlich, dass seine Jungfirma ein Comeback schaffen werde. „Ich habe nichts zu verlieren. Ich komme aus einem kleinen Dorf. Ich habe alles, was ich hatte, in das Startup investiert.“

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