Wachstumskapital

capital300: Neuer 20-Millionen-Fonds mit Hermann Hauser und Hansi Hansmann als Investoren

Peter Lasinger und Roman Scharf von capital300. © capital300
Peter Lasinger und Roman Scharf von capital300. © capital300
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capital300 startet ins operative Geschäft. Der von startup300 mitgegründete österreichische Venture-Capital-Fonds meldet das „First Closing“ mit mehr als 20 Millionen Euro. Das Kapital stammt von Investoren wie Hermann Hauser oder Hansi Hansmann, Banken wie Sparkasse oder Raiffeisen und renommierten Unternehmern. 2018 soll der Fonds auf 40 bis 60 Millionen Euro anwachsen. Angekündigt wurden die Bestrebungen bereits im Mai 2017 bei einer Veranstaltung in Wien, damals war auch die Rede von der Suche nach den nächsten österreichischen Unicorn (Trending Topics berichtete).

„Wenn gute Start-ups gezwungen werden, selbst international nach Finanzierungen zu suchen, werden Ressourcen und Chancen vergeudet.“ Für capital300-Investor und Aufsichtsratmitglied Hansi Hansmann ist der Start des Investment-Betriebes von capital300 ein wichtiger Schritt für die österreichische Investment-Szene. Die Series-A-Investments von capital300 in der Höhe von zwei bis zehn Millionen Euro sollen etwa im Verhältnis 50/50 mit internationalen Venture Capital Fonds erfolgen.

„In eine völlig andere Umlaufbahn“

Peter Lasinger (vorher beim aws Gründerfonds) und Roman Scharf (Ex-Jajah-Gründer) führen capital300 als Geschäftsführer, unterstützt werden sie von startup300 mit seinen derzeit 141 Business Angels sowie bald 40 Beteiligungen. „Wir werden wachstumsstarken Unternehmen ein Sprungbrett für eine optimale Entwicklung bieten”, sagt Lasinger. Scharf ergänzt: „Das Investment eines internationalen Top-VC – im Fall meines eigenen Startups war das Sequoia Capital – befördert ein Unternehmen in eine völlig andere Umlaufbahn. Wir wollen diese Chancen strukturiert wieder und wieder schaffen. Das kann, ähnlich wie der Erfolg von Skype in Schweden, das Ökosystem und die Wachstumsmöglichkeiten auch in Österreich vollständig verändern.“

Von diesen Series-A-würdigen Start-ups gäbe es in Österreich genug, so Peter Lasinger: „Wir haben schon heute etwa 25 Unternehmen auf der Liste, die für ein Investment in Frage kommen.“ Ziel sei es zwei bis vier pro Jahr zu unterstützen. „Die Start-ups selbst sind dabei sehr unterschiedlich: Einige haben noch nie ein Funding bekommen und machen seit Jahren Umsatz, andere sind schon im Portfolio von Investoren“, erklärt Lasinger.

Bei der Pressekonferenz von Capital300. © Trending Topics
Bei der Pressekonferenz von Capital300. © Trending Topics

Fokus auf IT und Deep Tech

Im Fokus liegen laut Lasinger Informationstechnologie- und Technologieunternehmen, die Kapital für eine internationale Expansion suchen. Das werden auch Unternehmen sein, die Investor Hermann Hauser, der das Startup-Ökosystem in Cambridge wesentlich mit aufbaute (Trending Topics berichtete), im Portfolio hat: Deep Tech und Hardware. „Was dem österreichischen Start-up-Ökosystem bisher großteils gefehlt hat, sind größere Anschlussfinanzierungen, wie sie startup300 zur Verfügung stellen will.“

Für Hauser, der mit seinem I.E.C.T. schon seit Jahren österreichische Startups für den internationalen Markt bereit macht, passt capital300 genau ins Programm. „Venture Capital und globale Vernetzung sind für den Aufbau und das Wachstum erfolgreicher Technologieunternehmen entscheidend. Deshalb ist es ist großartig, dass endlich auch in Österreich ein Fonds Internationalisierung und Wachstum in den Fokus rückt“, so Hauser.

Angeführt von den großen österreichischen Business Angels

Auch Runtastic-Gründer und startup300-Aufsichtsrat Alfred Luger ist bei diesem „wichtigen, nächsten Schritt für die Start-up Ökologie in diesem Land“ mit an Bord. Man brauche solche Initiativen, um „beim Thema Finanzierung halbwegs im internationalen Vergleich mithalten zu können“, erklärt Luger.

Zu den capital300-Investoren zählen neben Hermann Hauser Persönlichkeiten und Unternehmer wie Alfred Luger, Hansi Hansmann, Oliver Sonnleithner, Klaus Hofbauer, Jürgen Smid, Walter Scherb jun. oder Hans Peter Haselsteiner. Mit der Allgemeinen Sparkasse Oberösterreich und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich sind auch zwei Banken an Bord.

Banken ziehen mit

Lokalwirtschaftliche Beweggründe zogen auch zwei Banken mit in die Investorenriege – Raiffeisenlandesbank und Sparkasse Oberösterreich. „Es braucht kreative Menschen, die den Mut haben, mit ihren Unternehmenskonzepten die Wirtschaft in Oberösterreich zu beleben“, erklärt Sparkassen-Chef Michael Rockenstaub.

„Ohne den Zugang zu entsprechenden Finanzierungen kommen gute Ideen nicht vom Start und in die Gänge“, sagt Raiffeisenlandesbank OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller. „Der frische Wind einer lebendigen Startup-Szene stärkt darüber hinaus den Standort insgesamt.“

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