Private Equity

Agilox: US-Großinvestor Carlyle steigt bei oberösterreichischer Roboterfirma ein

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„Intelligent Guided Vehicles“, kurz IGV, werden sie genannt: Die autonomen Transport-Roboter mit Schwarmintelligenz für die Intralogistik aus Oberösterreich sind mittlerweile in 20 Ländern im Einsatz, unter anderem auch bei Daimler, BMW, Lufthansa, DB Schenker oder Siemens. Etwa 17 Millionen Euro Umsatz pro Jahr macht Agilox mit dem Komplettpaket aus Hardware- und Software damit pro Jahr.

Und jetzt schlägt ein ganz großer Investor zu. Der Private-Equity-Rise Carlyle Group aus den USa, der Asset im Wert von 260 Milliarden Dollar verwaltet, investiert gemeinsam mit dem bisherigen Investor, der Raiffeisen Invest Private Equity Gruppe, „signifikantes Wachstumskapital“ in Agilox. Wie groß die Summe ist, wird nicht bekannt gegeben, doch es muss sich um einen achtstelligen Betrag handeln.

Behörden müssen Deal zustimmen

Denn noch ist der Deal noch nicht ganz durch und bedarf der Zustimmung durch die Kartellbehörden. Das deutet darauf hin, dass der Einstieg des US-Großinvestors noch hinsichtlich des Investitionskontrollgesetzes abgesegnet werden muss. Dieses besagt, dass ein Investment genehmigungspflichtig ist, wenn an einem österreichischen Unternehmen mehr als 25 Prozent (bzw. zehn Prozent in besonders kritischen Bereichen wie Energie, digitale Infrastruktur einschließlich 5G, Verteidigungsgüter, Wasser sowie Forschungstätigkeiten im Bereich Arzneimittel, Impfstoffe und persönliche Schutzausrüstung) erreicht oder überschritten wird.

Millioneninvestment für Industrie-Roboter-Startup Agilox aus Oberösterreich

Die Frage ist, ob Logistikroboter als kritischer Bereich zählen – jedenfalls ist klar, dass Carlyle mehr als zehn Prozent von Agilox kaufen möchte. Wie berichtet ist das Unternehmen bereits 2019 mit einer knapp dreistelligen Millionensumme bewertet worden. Wurde die Marke von 100 Millionen Euro überschritten, dann muss Carlyle mindestens zehn Millionen Euro springen lassen.

Konkret kommt das Geld aus dem Fonds namens Carlyle Europe Technology Partners (CETP) IV, der mit 1,35 Milliarden Euro ausgestattet ist und primär in europäische Technologie-, Medien- und Telekommunikations-Unternehmen investiert wird. Typischerweise werden 30 bis 80 Millionen Euro investiert, in Unternehmen, die bis 250 Millionen Euro wert sind. Es muss sich also um ein deutlich achtstelliges Investment in die Logistikroboter handeln.

Ziel: Globaler Marktführer

Der Markt für Schwarm-intelligente, autonome und mobiler Robotersysteme (AMR) ist jedenfalls sehr groß und wird durch Trends wie etwa zu Online-Lieferdiensten, die im Hintergrund hochautomatisierte Warenlager brauchen, immer größer. Die Roboter von Agilox kann man sich, vereinfach ausgedrückt, als selbstfahrende Gabelstapler vorstellen, die in einer Flotte aus dutzenden Geräten agieren können. Um den nordamerikanischen Markt zu erschließen, haben die Oberösterreicher 2019 die Agilox North America Inc. mit Sitz in Atlanta gegründet.

„Mit Carlyle konnten wir unseren Wunschpartner gewinnen, der neben einem internationalen Netzwerk auch ein weitreichendes Verständnis unserer Branche sowie Erfahrung in der Begleitung von schnell wachsenden Technologie-Unternehmen mitbringt“, so Agilox-CEO Franz Humer. „Das Investment von Carlyle bedeutet für Agilox einen großen Schritt nach vorne. Gemeinsam mit Carlyle werden wir unsere internationale Expansion weiter beschleunigen sowie die Entwicklung neuer Produkte intensivieren. Unsere Vision ist es, gemeinsam mit Carlyle aus Agilox einen globalen Marktführer im Bereich der intelligenten fahrerlosen Transportsysteme zu entwickeln.“

„Bleibt eigenständiges oberösterreichisches Unternehmen“

Laut Carlyle werden die Gründer von Agilox als auch Raiffeisen Invest nach Umsetzung der Transaktion mit einem „wesentlichen Anteil“ an Agilox beteiligt bleiben. „Nachdem wir AGILOX bereits seit der Markteinführung 2017 begleiten, freut es uns, gemeinsam mit Carlyle nun den nächsten Wachstumsschritt zu realisieren. Mit Carlyle als Partner wird Agilox ein eigenständiges oberösterreichisches Unternehmen bleiben und der Firmenstandort in Oberösterreich wird weiter ausgebaut. Das hohe Interesse zahlreicher internationaler Investoren bestärkt uns in der Einschätzung, dass Agilox das Potenzial hat, ein globaler Marktführer zu werden.“, so Daniel Haider, Geschäftsführer Raiffeisen Oberösterreich Invest.

Interesse an österreichische Roboter-Technologie aus den USA gibt es spätestens seit 2021 ein besonderes. So hat auch der Telekom-Riese Verizon zugeschlagen und sich den Grazer Roboter-Spezialisten incubed geschnappt (Trending Topics berichtete).

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