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Caroo: Wiener Gründer wollen Elektroautos sharen und dann auf die Blockchain heben

Renaults "Twizy" soll Teile der Flotte von Caroo stellen. © Renault
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Die Trendtechnologien Elektromobilität und Blockchain gehen gut zusammen. Das dachten sich auch die vier Gründer des Wiener Startups Caroo, die im Herbst einen Carsharing-Dienst ausschließlich mit Elektroautos auf Wiens Straßen bringen wollen. Ähnlich wie bei Car2go von Daimler oder DriveNow von BMW soll man sich in der Stadt verteilte Autos, die zu 100 Prozent aus Ökostrom gespeist werden, einfach per App mieten können. Abgerechnet wird dann pro Minute, oder bei längeren Mieten pro Stunde oder pro Tag.

„Caroo wird der erste rein elektrische Fee-Floating Carsharing Anbieter in Wien“, so Geschäftsführer Leroy Hofer, der Caroo gemeinsam mit Frederic Nachbauer, Nico Prugger und Elias Önder gegründet hat. „Wir fokussieren uns komplett auf den Schutz der Umwelt, die Gesundheit der Stadtbewohner und auf individuelle E-Mobilität.“ Um an den Start gehen zu können, muss aber noch eine Crowdinvesting-Kampagne erfolgreich absolviert werden. Auf der eigenen Webseite sammelt Caroo aktuell 100.000 Euro ein, mit dem Geld sollen in einem ersten Schritt die Anzahlung für die ersten 50 Autos und die Gebühr für die Parkpauschale berappt werden.

Mit Bitcoin einzahlen

Dass man dem Blockchain-Thema zugeneigt ist, zeigt da bereits folgendes: Investoren, denen Beteiligung am Firmenwert und am Gewinn sowie vergünstigte Mietgebühren für die Elektroautos versprochen werden, können anstatt mit Euro auch mit Bitcoin einzahlen. Aktuell sind rund 65.000 Euro beisammen, bis 16. August soll die komplette Summe aufgestellt werden. Man sei aber auch offen für andere Investitionsformen, lässt Mitgründer Hofer wissen.

Spätestens im Herbst, so der ambitionierte Zeitplan, wollen die Wiener Gründer rund 50 Elektroautos der Marke Renault in der österreichischen Hauptstadt anbieten. Zum Einsatz kommen sollen der Zweisitzer Twizy, der kleine Zoe und der Elektrotransporter Kangoo Z.E., mit dem man etwa Möbel von A nach B schaffen kann. Je nach gewähltem Tarif wird man ab 19 Cent pro Minute für die Miete bezahlen, Parkgebühren, Versicherung oder Strom sollen bereits enthalten sein. „Es gibt keine versteckten Kosten“, verspricht Hofer.

Ausbau zum dezentralen Netzwerk

Mit der Idee, eine rein elektrische Carsharing-Flotte in Wien zu betreiben, ist Caroo aktuell noch alleine. Jedoch zeigen auch andere Anbieter Ambitionen bei Elektromobilität. Car2go etwa bietet bereits in Stuttgart, Amsterdam und Madrid E-Autos zur Miete an, und DriveNow hat in Wien bereits einige der BMW i3-Modelle in die Flotte aufgenommen. Zusätzlich gibt es beim Wiener Startup goUrban derzeit 50 Elektromopeds zur Miete via App, der Konkurrent SCO2T hat ebenfalls rund 25 elektrische Roller in seinem Angebot (Trending Topics berichtete).

Wovon sich Caroo von anderen unterscheidet, sich die Pläne zu einer dezentralen Flotte. „Bei herkömmlichen Carsharing-Unternehmen werden die Autos nicht wirklich geteilt. Das Unternehmen besitzt alle Fahrzeuge und vermietet diese lediglich an die User“, sagt Hofer. Das sei im Prinzip nichts weiter als eine „moderne Autovermietung mit App“. Doch mit Hilfe von Blockchain-Technologie will man in einem weiteren Schritt „Community Owned Carsharing“ möglich machen. Das soll so funktionieren: Nutzer sollen selbst in die Flotte der Elektroautos investieren und am Umsatz der Fahrzeuge beteiligt werden. „Dazu wird ein Token erstellt, der das E-Car auf der Blockchain repräsentiert. Umsätze können dadurch in Echtzeit and die Token-Holder ausgezahlt werden“, so Hofer.

Ob die ambitionierten Pläne aufgehen, wird das Jahr 2018 zeigen. In einem ersten Schritt gilt es jedenfalls, das angestrebte Ziel von 100.000 Euro bei Crowdinvestoren aufzustellen.

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