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cashpresso: Wiener Kredit-Start-up bekommt 700.000 Euro von Hansmann, Speedinvest und den Runtastic-Gründern

Per Smartphone-App zum Schnell-Kredit. © cashpresso
Per Smartphone-App zum Schnell-Kredit. © cashpresso
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Junge Menschen, die man heute nur mehr schwer in eine Bankfiliale locken kann, sollen sich künftig einfach per Smartphone-App einen Kredit von bis zu 1.500 Euro aufnehmen können. Dafür will das Wiener Start-up Credi2 mit ihrem ersten Produkt cashpresso sorgen, das heute mit Smartphone-Apps für iPhone und Android an den Start geht und mit der Deutschen Handelsbank einen Partner gefunden hat, der die nötige Banklizenz für diese Kreditgeschäfte stellt. cashpresso tritt damit als Vermittler zwischen Kunden und der Bank auf und verdient an den Zinsen (9,9 Prozent), die die Kunden für den ausgeliehenen Betrag zurückzahlen. Diese Einnahmen teilt man sich mit der Deutschen Handelsbank.

Die Idee, online Schnellkredite zu vermitteln, hat bereits im Frühjahr prominente Vertreter der österreichischen Start-up-Szene. Überzeugt. Gemeinsam haben der Wiener Risikokapitalgeber Speedinvest, Business Angel Hansi Hansmann (über seine Firma Romulus Consulting), die Runtastic-Gründer (über ihre Firma 8eyes GmbH) sowie Stefan Kalteis (Wiener Internetunternehmer, der unter anderem bei payolution und Wikifolio an Bord war) über seine SK Capital 700.000 Euro in Credi2 investiert. Kalteis hält 18,5 Prozent an Credi2, Hansi Hansmann, die Runtastic-Gründer und Speedinvest jeweils 7,7 Prozent. Die Credi2-Gründer Jörg Skornschek, Daniel Strieder und Michael Handler kommen mit jeweils 18,5 Prozent Firmenanteilen auf insgesamt mehr als 50 Prozent. Die Firmenbewertung liegt damit rein rechnerisch bei mehr als 1,5 Millionen Euro.

Die cashpresso-Gründer Jörg Skornschek, Daniel Strieder und Michael Handler. © cashpresso
Die cashpresso-Gründer Jörg Skornschek, Daniel Strieder und Michael Handler. © cashpresso

Bonitätsprüfungen und Inkasso-Büros

Ansprechen will das Start-up mit cashpresso Menschen zwischen 18 und 30 Jahren in Deutschland und Österreich, die schnell Geld brauchen. Derzeit können diese via Smartphone-App ihre Daten (Name, Geburtsdatum, Adresse, Nationalität, Handynummer, E-Mail-Adresse und Bankkonto) angeben und sich via Video-Call von einem Mitarbeiter verifizieren lassen – so soll der ansonsten notwendige Gang in eine Bankfiliale entfallen. Während dem Videocall hält der Neukunde seinen Reisepass oder Personalausweis in die Kamera. Der Kreditvertrag wird online mittels elektronischer Signatur unterzeichnet. Dazu leitet cashpresso den Nutzer an die Firma A-Trust weiter, die die Handy-Signatur anbietet (mehr dazu hier). Den Betreibern zufolge soll es so möglich sein, dass Nutzer innerhalb von zehn Minuten den Kredit bewilligt bekommen. Dieses Geld kann man sich dann auf das eigene Konto überweisen.

Der effektive Jahreszins der ausbezahlten Beträge liegt bei 9,9 Prozent (Laufzeit ist 48 Monate, Kündigungsfrist liegt bei zwei Monaten). Einfach gesagt: Wer sich die vollen 1.500 Euro Kredit nimmt, muss 150 Euro zusätzlich zurückzahlen. Den Nutzungsbedingungen von cashpresso zufolge müssen Kunden pro Monat eine Mindestrate von 3 Prozent oder mindestens 10 Euro zurückzahlen (Rechenbeispiel: Sind 1.500 Euro offen, müssen pro Monat 45 Euro zurückgezahlt werden).

Sollte ein Kunde das Geld nicht innerhalb der Fristen zurückzahlen können, will man seitens Credi2 individuelle Lösungen finden. Klar ist aber auch: Das Start-up arbeitet mit Inkasso-Büros zusammen, die auch dafür sorgen können, dass das Geld zurückgezahlt wird. Außerdem gibt es im Zuge der Online-Verizifierung Bonitätsprüfungen. Credi2 greift dabei innerhalb weniger Augenblicke auf Datenbanken in Deutschland (SCHUFA, Deltavista GmbH, Creditreform, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH) und Österreich (Kreditschutzverband von 1870 a.k.a. KSV und CRIF GmbH) zurück.

Ausbaustufen in Planung

Bei Credi2 sind weitere Ausbaustufen für cashpresso in Planung. Eine ist eine Online-Bezahlmöglichkeit, die Shop-Betreiber direkt in ihre Online-Shops einbauen können. Mit wenigen Klicks soll es so möglich werden, dass Nutzer mit ihrem cashpresso-Kredit direkt im Netz bezahlen können, ohne vorher das Geld auf das eigene Konto überweisen zu müssen. Weiters ist in Planung, den Kreditrahmen auf 3.000 oder sogar 5.000 Euro zu erhöhen. Außerdem laufen Gespräche auch mit Banken in Österreich, die das Produkt ebenfalls ihren eigenen Kunden bieten könnten. Weiters gab es zwischen Credi2 und dem Berliner FinTech-Start-up N26 Gespräche ob einer Kooperation, doch fix ist noch nichts.

In Österreich ist die Verschuldung von Menschen auch nach zuletzt sinkender Zahl von Privatkonkursen weiter ein Problem. Im Vorjahr suchten laut Schuldenreport 2016 knapp 60.000 Personen Unterstützung bei einer staatlich anerkannten Schuldenberatung, sie waren durchschnittlich mit 75.000 Euro überschuldet. Mit 35 Prozent ist Arbeitslosigkeit bzw. Einkommensverminderung der häufigste Überschuldungsgrund, gefolgt von gescheiterter Selbstständigkeit mit 21 Prozent.

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