Fintech

cashpresso: „Wir werden 2020 eine eigene Kreditkarte launchen“

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Ein Investment in Millionenhöhe von der Volkswagen Bank: cashpresso kann man getrost neben Bitpanda als das erfolgreichste Fintech-Startup Österreichs 2019 bezeichnen. Wie berichtet steigt die deutsche Bank mit 20 Prozent für einen Millionenbetrag bei dem Wiener Startup. Gemeinsam soll die Prozessautomatisierung im Kreditbereich angegangen werden.

„Wir kooperieren schon länger mit der Volkswagen Bank und haben ein gemeinsames Produkt Ende 2018 gelauncht“, sagt Daniel Strieder im Gespräch mit Trending Topics. Er hat cashpresso – oder eigentlich die Credi2 GmbH – gemeinsam mit Jörg Skornschek und Michael Handler 2015 gestartet und bisher in mehreren Investmentrunden mehr als 6 Millionen Euro aufgenommen. Die Höhe der aktuellen Finanzierungsrunde wird nicht verraten, nur so viel: „Es sind deutlich mehr als bei der letzten Runde. Das waren damals 3,5 Millionen Euro“, so Strieder.

„Sind keine Agentur der Volkswagen Bank“

„Wir haben mehrere Sachen geplant, und nicht nur mit der Volkswagenbank. Wir haben uns in Richtung White-Label-Lösungen entwickelt und bauen für Banken digitale Finanzierungslösungen und betreiben diese auch“, sagt Strieder. Mit der Volkswagen Bank würde man derzeit Online-Finanzierungen für E-Bikes und Rennräder unter der Marke „Finance a Bike“ anbieten. Doch der Investor sei nicht der einzige mögliche Partner. „Wir sind derzeit in Gesprächen it einer großen österreichischen und einer weiteren großen deutschen Bank“, sagt Strieder. „Unser Ziel war nicht, eine Agentur für die Volkswagen Bank zu werden, sondern wir bleiben ein eigenständiges Unternehmen.“

+++ cashpresso: Wiener Fintech holt Volkswagen Bank als großen Investor an Bord +++

Auch wenn Credi2 künftig Technologie für andere Banken entwickeln und betreiben wird, das Kernprodukt für Endkonsumenten  – die cashpresso-App für schnelle Kredite von bis zu 1.500 Euro – soll deswegen nicht verschwinden. Im Gegenteil. „Wir werden voraussichtlich im ersten Quartal 2020 eine eigene Kreditkartenlösung launchen“, sagt Strieder. „Wir wollen unseren Kunden mehr Möglichkeiten bieten, wie sie über das Geld verfügen können.“ Derzeit könne man den Geldkredit, den man sich in die cashpresso-App holt, per SEPA-Überweisung, bei Online-Händlern oder via dem Mobile-Payment-System Bluecode ausgeben.

Eine Kreditkarte und Apple Pay

Die kommende Kreditkarte wird sowohl virtuell in der App zur Verfügung stehen als auch als physische Karte, um damit am POS zu bezahlen. „Wir werden auch eine Apple Pay und hoffentlich auch eine Google-Pay-Integration haben“, sagt Strieder. „Es ist in erster Linie nicht nur Kundenbindung, sondern vor allem Kundenzufriedenheit. Das ist für uns ein interessanter und wichtiger schritt, auch im Zuge unserer White-Label-Lösungen.“ Welche Kreditkartenfirma – Visa oder Mastercard – es am Ende wird, stehe noch nicht fest. Die Entscheidung dazu soll in den nächsten Wochen fallen.

Für das Fintech-Startup ist außerdem klar: Auch wenn es Überlegungen gibt, in Deutschland ein Büro aufzumachen, die österreichische Hauptstadt wird weiter der Standort bleiben. Von Wien aus kann man den deutschsprachigen Markt abdecken, punktuell gäbe es die Möglichkeit, mit Partnerbanken in neue Märkte zu gehen.

Zuerst ignoriert, jetzt Kooperationspartner

„2019 ist ein richtig gutes Jahr für die Branche. Fintechs wurden vor ein paar Jahren von den Banken ignoriert, dann wurden sie als Konkurrenz wahrgenommen, und mittlerweile ist es so, dass die Banken kooperieren wollen“, sagt Strieder. „Es kommen immer mehr Fintechs in die Situation, mit Banken kooperieren zu können. Das ist natürlich eine riesige Opportunity, nicht nur für uns, sondern auch für viele andere.“

Speedinvest ist sowohl bei cashpresso als auch bei Trending Topics investiert.

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