Aus CBDoken wird Blattgold: Dieses Startup steckt hinter der Wiener Cannabis-Pizza
Ursprünglich wollten Alexander Lacina, Christoph Richter und Leo Razumovsky CBD-haltiges Cannabisöl mit Krypto-Assets verbinden und mit ihrem Startup CBDoken durchstarten (Trending Topics berichtete). Da die beiden Welten schon für sich ein schwieriges Pflaster sind, war das aber schwer zu verkaufen. „Ein fantastisches Team ändert eine Idee solange, bis sie funktioniert“, sagt Richter im Gespräch mit Trending Topics.
Das Ergebnis hat diese Woche bereits Schlagzeilen in fast allen großen Medien des Landes gemacht: Die Nobel-Pizzeria Regina Margherita im ersten Bezirk in Wien verkauft eine Cannabis-Pizza. Gemeint ist damit, dass nach der Zubereitung CBD-Öl auf die Pizza getröpfelt wird, das die drei Jungunternehmer nun unter dem Namen Blattgold vermarkten.
CBD, der kleine Bruder von THC
CBD (kurz für Cannabidiol) ist quasi der kleine, legale Bruder von THC (Tetrahydrocannabinol) und wird als zähflüssige, ölige Substanz aus der Cannabis-Pflanze gewonnen. Blattgold lässt das Öl von einem Zulieferer in Deutschland herstellen und ist laut Richter als einer von sehr wenigen Anbietern in Europa als Lebensmittel zugelassen. Fast alle bisherigen Konkurrenten in der EU verkaufen CBD-Produkte als Kosmetik – in dem Fall sind die Grenzwerte für die CBD-Menge im Öl höher. „Wir halten uns ganz einfach an die EU-Vorgaben und sind damit ein legales Lebensmittel“.
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THC ist in dem Öl lediglich in einer sehr geringen Menge von 0,05 Prozent enthalten. Man müsste schon mehrere Fläschchen trinken, um davon etwas zu spüren, erklärt Richter. Die von Blattgold empfohlene Tagesmenge liegt bei 20 Tropfen, was etwa 1,3 bis 1,6 ml entspricht. Diese Menge wird auch bei Regina Margherita auf die Pizza getropft. Die Wirkung soll vor allem entspannend sein, der Geschmack ist leicht nussig. Die Verkehrstüchtigkeit wird laut Richter nicht beeinflusst.
Bier, Cocktails, Smoothies und Berlin
Das Startup will bis Ende des Jahres die Gastronomie in Wien erobert haben. „Das Öl passt auch gut in Getränke wie Bier, Cocktails oder Smoothies“, verrät Richter. Man sei auch schon mit etlichen gehobenen Lokalen in Gesprächen: „Uns ist sehr wichtig, dass die Qualität passt“. Noch heuer soll Blattgold auch in Berlin starten. „Blattgold ist ein Stadtthema, über das in der Community geredet werden muss“, meint der Marketing-Profi. Die Lokale schätzen den Marketingeffekt des Trendthemas CBD. „Das Feedback ist fantastisch“.
Ab 2019 im Online-Shop
Mit diesem Aufwind will das Blattgold-Team heuer noch eine Investmentrunde abschließen und nächstes Jahr den Endkundenmarkt angehen und später in Europa expandieren. Das Blattgold-Öl wird ab 2019 in schwarzen Fläschchen zu je 10 ml um 24,90 Euro verkauft und soll im eigenen Online-Shop, auch als Abo, und bei ausgewählten Partnern erhältlich sein. Supermärkte sind laut Richter nicht das Ziel, weil das Produkt nicht selbsterklärend ist.