CeBIT 2017: Von fliegenden Computern und sprechenden Bussen
Technologien aus Serien wie Star Trek waren vor Jahren noch bloße Fiktion, mittlerweile sind sie zum Greifen nahe, oder sogar schon im Einsatz. Auf der diesjährigen CeBIT-Messe in Hannover wurde ein umfassender Blick auf den aktuellen Stand in den Bereichen der Robotik und unbemannten Flugkörper, sowie deren Entwicklungen in der nahen Zukunft geboten. Michael Puaschitz, Obmann der Wiener Fachgruppe UBIT war direkt vor Ort.
Drohnenpark und Quadrocopter
Neben vielen anderen Themen zählten eindeutig die Drohnen zu den großen Stars der Messe. Die Firma Intel errichtete sogar einen ganzen „Drohnenpark“ im Außenbereich, in dieser Art eine echte Prämiere. Der Chiphersteller zeigte dort unter anderem ferngesteuerte Flugkörper, die für Inspektions- und Wartungsarbeiten von Solar- und Windkraftanlagen, oder auch für Einsätze auf Bohrinseln geeignet sind. Die Wartungs-Zyklen könnten so teilweise um bis zu 75 Prozent gesenkt werden. Um das zur Schau zu stellen, baute Intel sogar Windräder und eine komplette Bohrinsel im Maßstab 1:15 auf. Der Hightech-Konzern setzt sehr viel auf die unbemannten Flugobjekte, was deren Bedeutung in der Zukunft unterstreicht. Neben Intel demonstrierten auch noch rund 30 andere Hersteller ihre Drohnen. So waren auch Quadrocopter für Überwachungsmissionen oder Drohnen für Unterwassereinsätze zu sehen.
Die Drohnen sind keine bloßen Fluggeräte, sie sind kleine, fliegende Computer, und können die unterschiedlichsten Aufgaben erledigen. Das Ausmaß der CeBIT lässt erkennen, dass das Geschäftspotential hinter dieser Technik enorm ist. „Viele Komponenten sind aufgrund des Technik-Booms von Smartphone und Co. zur Massenware geworden. Auch kleine Unternehmen können sich so die Entwicklung von Drohnen leisten und bei den neuen Märkten mitmischen“, sieht Puaschitz Chancen auch für kleinere Entwickler und Unternehmen.
Hallo Mr. Robot
Neben den Drohnen standen auch Roboter und deren künstliche Intelligenz im Scheinwerferlicht. Die Entwicklungsrichtungen gehen auch hier weit auseinander. So waren Exo-Skelette zu sehen, die beispielsweise Querschnittsgelähmten zum Gehen verhelfen oder Arbeitern schwere Güter heben lassen. Anderswo wurden Industrieroboter ausgestellt, die ihre Umgebung wahrnehmen und mit den Menschen zusammenarbeiten, oder humanoide Roboter, die für Serviceaufgaben in der Gastronomie oder für Pflegetätigkeiten in Altenheimen eingesetzt werden können. „Spracherkennung ist zwar nichts Neues, aber einem menschenähnlichen Roboter eine Frage zu stellen und einen passende Antwort darauf zu bekommen, ist schon etwas Faszinierendes“, ist der Obmann der Wiener Fachgruppe UBIT begeistert. Abseits der Robotik kommt die künstliche Intelligenz auch in vielen anderen Bereichen vor. So können Computer aufgrund riesiger Datenmengen ärztliche Befunde zum Teil schon besser einstufen als Ärzte, andere werden in Zukunft für unfall- und staufreie Autofahrten sorgen. Die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz für Unternehmen sind enorm, jedoch stellen sie auch eine Herausforderung dar. „Künstliche Intelligenz ersetzt auf keinen Fall die menschliche Aufsicht bzw. die professionelle Betreuung dieser Systeme“, so Puaschitz und ergänzt: „Umso mehr und umso kritischere Aufgaben ein Computer übernimmt, desto mehr sind top-ausgebildete IT-Experten bzw. ein höheres, allgemeines Technikverständnis erforderlich. Für Unternehmen wäre es sinnvoll, schon früh nach fähigem Personal zu suchen bzw. selbst in die Ausbildung solcher zu investieren.“