Krise

Nutzung von Kryptowährungen in Afghanistan steigt stark

Programmierer in Kabul, Afganistan. © Mohammad Rahmani on Unsplash
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Es sind nicht die großen Märkte USA, Europa und China, sondern Entwicklungs- oder Schwellenländer wie Vietnam, Pakistan oder Kenya: Aus dem neu veröffentlichten Global Crypto Adoption Index der Analyse-Firma Chainalysis geht hervor, in welchen Ländern der Welt Kryptowährungen – und damit insbesondere Bitcoin – im Alltag von durchschnittlichen Menschen wirklich genutzt werden. Im Ranking der Top 20 kommt auf erstmals das krisengeschüttelte Afghanistan vor, das derzeit durch dramatische Entwicklungen geht.

„In Schwellenländern wenden sich viele Kryptowährungen zu, um ihre Ersparnisse angesichts von Währungsabwertungen zu schützen, Überweisungen zu senden und zu empfangen und Geschäftstransaktionen durchzuführen, während die Akzeptanz in Nordamerika, Westeuropa und Ostasien im letzten Jahr vor allem von institutionellen Anlegern getragen wurde“, heißt es in dem Report. Chainalysis misst nicht einfach das bloße Transaktionsvolumen On-chain pro Land, sondern vergleicht vielmehr echte P2P-Transaktionen und gewichtet zusätzlich nach Kaufkraft.

„Während die professionellen und institutionellen Märkte von entscheidender Bedeutung sind, möchten wir die Länder hervorheben, in denen Kryptowährungen am stärksten von normalen Menschen angenommen werden, und uns auf Anwendungsfälle konzentrieren, die mit Transaktionen und individuellem Sparen zu tun haben, und nicht mit Handel und Spekulation“, heißt es in dem Report. Die Top 20 aller vermessenen 154 Staaten sind:

Mit Afghanistan ist ein sehr spannender Markt nunmehr in den Top 20 dabei – also vor Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Japan oder Deutschland. Im Vergleich zu 2020 dürfte die Nutzung von Krypto-Assets in dem gebeutelten Land im Mittleren Osten 2021 explodiert sein. Denn im Global Crypto Adoption Index von 2020 kam Afghanistan wegen zu kleiner Werte nicht einmal vor (siehe hier).

Alternative zur Landeswährung

Dass sich jene Menschen, die können, Bitcoin und Co zuwenden, erscheint naheliegend. Die offizielle Währung von Afghanistan, Afghani, ist ohnehin nicht unbedingt stabil, nach den Geschehnissen der letzten Tage ist sie weiter abgestürzt. Außerhalb des Landes wird sie kaum akzeptiert, dementsprechend attraktiv ist es, sich eine Alternative zu suchen – und zwar eine, die man auch auf digitalem Weg über die Landesgrenzen bringen kann, wenn es Sinn macht.

„Viele Schwellenländer sind mit einer erheblichen Währungsabwertung konfrontiert, was die Einwohner dazu veranlasst, Kryptowährungen auf P2P-Plattformen zu kaufen, um ihre Ersparnisse zu bewahren. Andere in diesen Gebieten nutzen Kryptowährung, um internationale Transaktionen durchzuführen, entweder für individuelle Überweisungen oder für kommerzielle Zwecke, wie den Kauf von Waren zum Import und Verkauf“, heißt es im Chainalysis-Report. „Viele der hier vertretenen Schwellenländer beschränken den Betrag der Landeswährung, den die Einwohner außer Landes bringen können. Kryptowährungen bieten diesen Einwohnern eine Möglichkeit, diese Beschränkungen zu umgehen, damit sie ihre finanziellen Bedürfnisse erfüllen können.“

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