Chat.com: OpenAI will sich vom sperrigen GPT-Kürzel trennen
Dass CEO Sam Altman kein Fan des Produktnamens ChatGPT ist, ist längstens bekannt. „Es ist ein schrecklicher Name, aber vielleicht ist er zu allgegenwärtig, um ihn jemals zu ändern“, sagte er bereits Ende 2023 in einem Podcast. „Kein Vermarkter hätte jemals ChatGPT als Namen für dieses Projekt gewählt, aber wir werden es wohl nicht mehr los.“
Oder vielleicht doch? In den letzten Wochen und Monaten sieht man immer deutlichere Anwandlungen bei OpenAI, zu versuchen, das GPT-Kürzel in den Hintergrund zu rücken. Die neueste Neuerung: Das wertvollste AI-Startup der Welt hat sich um mutmaßlich mehr als 15 Mio. Dollar die Domain Chat.com gekauft, die nun seit gestern auf chatgpt.com weiterleitet. Zuvor gehörte sie HubSpot-Gründer Dharmesh Shah, der sie selbst um 15,5 Mio. Dollar gekauft hatte. Wie viel OpenAI letztendlich zahlte, ist nicht bekannt.
Kapital hat das Unternehmen, das auf For Profit umsatteln will, jedenfalls genug zur Verfügung. Wie berichtet, wurden Eigen- und Fremdkapital von mehr als zehn Milliarden Dollar aufgenommen.
OpenAI hat dank Kredit jetzt mehr als 10 Milliarden Dollar Liquidität
Neuestes AI-Modell kommt auch ohne GPT im Namen aus
Aber nicht nur an der Domain, sondern auch anderswo sieht man eine Abkehr von GPT. Denn das neueste AI-Modell, dass OpenAI im September 2024 vorstellte, hört nicht etwa auf den Namen GPT-5 oder GPT-4.5, sondern auch „OpenAI o1“. Es ist davon auszugehen, dass die nächsten AI-Modelle in Folge mit „o2“, „o3“ usw. benamst werden.
Das Kürzel GPT steht für „Generative Pre-trained Transformer“ und wurde von OpenAI im Zuge der Entwicklung seines ersten LLMs unter der Bezeichnung GPT-1 eingeführt, danach folgten GPT-2, GPT-3 und GPT-4. Das Kürzel fand dann Einzug in den Namen ChatGPT, weil der Chatbot bei seiner Veröffentlichung im November 2022 auf GPT-3 basierte. Da der weltweite große Erfolg selbst die Macher überraschte, ist anzunehmen, dass man damals nicht allzu viel Aufwand für das Branding betreiben wollte.