ChatGPTs Bilder im Studio-Ghibli-Stil lösen Debatte über KI-Kunst aus

OpenAI hat eine neue Funktion in ChatGPT eingeführt, die es Nutzer:innen ermöglicht, Bilder im charakteristischen Stil von Studio Ghibli zu generieren. Die AI-Bilder gehen gerade viral und sorgen auf Social Media für Begeisterung. Gleichzeitig entsteht Kritik wegen urheberrechtlicher Bedenken und der ethischen Implikationen von KI-generierter Kunst.
ChatGPT ahmt Studio Ghibli nach
Die neu eingeführte Funktion ist Teil des GPT-4o-Updates von OpenAI und steht aktuell Premium-Nutzer:innen ab 20 Dollar monatlich zur Verfügung. Der Bildgenerator wandelt beliebige Vorlagen in den charakteristischen Animationsstil von Studio Ghibli um.
Das japanische Filmstudio begeistert seit Jahrzehnten seine Fans mit Trickfilm-Highlights wie „Chihiros Reise ins Zauberland“, „Mein Nachbar Totoro“ oder „Prinzessin Mononoke“. Die Reputation der 1985 gegründeten Produktionsfirma dürfte der Grund sein, warum die AI-generierten Bilder auf Social Media Anklang finden – Ghibli ist für viele einfach Nostalgie pur.
Momentan stehen vor allem bekannte neu interpretierte Internet-Memes im Fokus, doch der Ghibli-Stil wird auch oft bei Familienfotos oder historischen Ereignissen angewendet. OpenAI erklärt, dass das Ziel sei, den Nutzer:innen „größtmögliche kreative Freiheit“ zu gewähren.
Today is a great internet day pic.twitter.com/iPWl2yfvdq
— Zeneca.xyz 🔮 (@Zeneca) March 26, 2025
Ghibli-Memes gehen viral
Die neue Funktion hat in den sozialen Medien schnell Aufmerksamkeit erregt. User teilen verschiedenste Bildtransformationen, darunter auch politische Szenarien wie das Treffen zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj. Selbst OpenAI-CEO Sam Altman beteiligte sich an dem Trend und entschied sich für ein neues Profilbild im Ghibli-Stil.
Die Reaktionen fallen gemischt aus. Während viele Nutzer:innen von den kreativen Möglichkeiten begeistert sind, kritisieren andere die generierten Bilder als „seelenlos“ und sprechen von „KI-Einheitsbrei“, der die Einzigartigkeit kreativer Designs verwässere.
Widerstand der Kreativen
Die Einführung dieser Funktion erfolgt in einem Kontext wachsender Bedenken bezüglich KI-generierter Kunst. Über 11.000 Kreativschaffende haben einen offenen Brief unterzeichnet, der die nicht autorisierte Verwendung menschlicher Kunst für KI-Training verurteilt. Ein wichtiger Kritikpunkt ist die mangelnde Transparenz bezüglich der Trainingsdaten von KI-Modellen und damit verbundene Urberrechtsverletzungen.
ChatGPT when another Studio Ghibli request comes in pic.twitter.com/NF5sy24GlU
— Justine Moore (@venturetwins) March 26, 2025
Wie steht Studio Ghibli dazu?
Zu den aktuellen Interpretationen des OpenAI-Bildgenerators hat sich Studio Ghibli noch nicht geäußert. Doch bereits in der Vergangenheit brachte Hayao Miyazaki, Mitbegründer und Kult-Regisseur von Studio Ghibli, seine Ablehnung gegenüber KI zum Ausdruck. 2016 bezeichnete er KI-generierte Kunst als „eine Beleidigung des Lebens selbst“ und kritisierte die fehlende Berücksichtigung menschlichen Leids.
Die Genauigkeit, mit der ChatGPT den charakteristischen Stil des Studios reproduziert, wirft Fragen zu einer potenziellen, nicht autorisierten Verwendung von Ghibli-Werken im KI-Training auf. Die Entwicklung verdeutlicht den anhaltenden Konflikt zwischen technologischer Innovation und künstlerischer Integrität, wobei die Grenzen zwischen Inspiration, Nachahmung und Urheberrechtsverletzung zunehmend verschwimmen.
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