ChillBill: Wiener Buchhaltungs-Start-up erhält sechsstellige Förderung von der FFG
Wie ChillBill-Mitgründer Wendelin Amtmann TrendingTopics.at wissen ließ, hat das Wiener Start-up eine sechsstellige Förderung von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) erhalten. ChillBill vermarktet sich als eine Art „digitale Schuhschachtel“, mit der Firmen ihre Buchhaltung einfacher und kosteneffizienter machen können sollen. Die Cloud-Software empfängt dabei vom Nutzer via eMail weitergeleitete Rechnungen und Belege, sortiert sie automatisch und leitet sie anschließend geordnet an den Steuerberater weiter.
„Man kann bei uns einfach Rechnungen hochladen und ChillBill erkennt automatisch alle relevanten Rechnungsmerkmale. Sobald eine Rechnung verarbeitet ist, kann man im Dashboard Zahlungen markieren oder einen Export an seinen Steuerberatung senden“, sagt Amtmann. Die FFG hat ChillBill mit der Förderung bedacht, damit die Jungfirma die Software für die automatische Rechnungserkennung weiterentwickeln kann.
Derzeit arbeiten Laut Amtmann neben seinem Mitgründer Clemens Helm drei Entwickler sowie zwei Mitarbeiter in den Bereichen Sales, Marketing und Operations. Ab 2017 will man weitere Mitarbeiter einstellen.
Im Match mit der Konkurrenz
Aktuell hält ChillBill bei rund 30 Unternehmen, die die Cloud-Software nutzen, seit Juni wird auch aktiv an Steuerberater verkauft. Laut Amtmann würden einige der bekanntesten Kanzleien Österreichs den Service verwenden, um ihrerseits die Buchhaltung für ihre Kunden zu optimieren. Je nach Leistungsumfang zahlen Kunden zwischen 30 und 100 Euro pro Monat.
Alleine ist ChillBill bei weitem nicht im Markt für Buchhaltungs-Clouddienste und muss sich mit Everbill, FreeFinance oder Bookamat um Kunden matchen. „Automatische Buchhaltung und Rechnungsverarbeitung ist momentan ein heißes Thema. Es gibt international einige Start-ups wie Smacc oder Candis, die an Lösungen arbeiten und bereits Investments im Millionenbereich bekommen haben“, sagt Amtmann. „Wir werden uns im ersten Schritt auf den österreichischen Markt fokussieren und erst nächstes Jahr nach Deutschland expandieren.“
Abheben möchte man sich von der Konkurrenz über das Thema Datenschutz: „Im Gegensatz zu anderen Anbietern hat ChillBill eine selbstentwickelte intelligente Rechnungsverarbeitung. Dadurch gibt ChillBill keine Kundendaten an externe Anbieter weiter“, so Amtmann.
Manfred Schaffer, Geschäftsführer der Manubu GmbH, die das Konkurrenzprodukt FreeFinance anbietet, hält es ebenfalls so mit dem Datenschutz: „Die Manubu Gmbh gab bzw. gibt Kundendaten niemals in irgendeiner Form an Dritte weiter. Datensicherheit und Datenschutz sind elementare Bestandteile unserer Dienstleistungsphilosophie.“