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Chinas neuerlicher Crypto-Crackdown mit ersten Folgen für Exchanges

Straßenszene in China. © Alexis Antoine on Unsplash
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China hat diese Woche zum wiederholten Male klargemacht: Kryptowährungen, nicht mit uns. In einer neuen Botschaft der People’s Bank of China (PBC) wird in klaren Worten geschildert, dass der Handel, das Mining, Transaktionen, die Bewerbung oder Finanzaktivitäten mit dem Ausland in Verbindung mit Krypto-Assets ziemlich sicher illegal sind und deswegen verschärft verfolgt werden sollen.

„In letzter Zeit haben spekulative Aktivitäten im Handel mit virtuellen Währungen zugenommen, die die Wirtschafts- und Finanzordnung stören, Glücksspiel, illegale Geldbeschaffung, Betrug, Pyramidensysteme, Geldwäsche und andere illegale und kriminelle Aktivitäten fördern und die Sicherheit des Eigentums der Menschen ernsthaft gefährden“, heißt es seitens PBC. Die Finanzbehörden sollten „lokale Überwachungs- und Frühwarnmechanismen voll ausschöpfen und Online-Überwachung und Offline-Untersuchungen kombinieren“, um hart gegen alle, die ohne Lizenz Krypto-Assets nutzen, vorzugehen.

China treibt Einführung des digitalen Yuan voran

Dass China, das selbst an einer staatlichen virtuellen Währung (CBDC) arbeitet, Krypto-Assets gegenüber sehr negativ eingestellt ist, ist keine Neuigkeit. Das harte Vorgehen gegen Firmen in der Krypto-Industrie, das im Mai diesen Jahres intensiviert wurde, hat bereits einmal für einen größeren Crash an den Krypto-Börsen gesorgt. Auch diese Woche reagierten die Märkte beunruhigt. Bitcoin fiel in den letzten sieben Tagen um 15 Prozent, Ether um 20 Prozent, einige andere Token wie UNI, BNB, SOL oder ALGO um deutlich mehr als 20 Prozent.

Huobi Global gibt Geschäft in China auf

Die neuerliche Ankündigung, hart gegen Firmen der Krypto-Branche vorzugehen, zeigt erste Folgen. So hat Huobi Global, eine der Top-5-Exchanges, angekündigt, am Sonntag angekündigt, keine neuen Accounts von chinesischen Nutzern mehr zu eröffnen. Außerdem sollen bis zum 31. Dezember sämtliche Konten von chinesischen Bürgern geschlossen werden – über das genaue Prozedere sollen diese demnächst informiert werden. Auch Binance, so berichtet The Block, lässt keine Neuanmeldungen im Zusammenhang mit chinesischen Telefonnummern mehr zu.

Nach der Ankündigung, die unterm Strich bedeutet, dass Huobi mittelfristig auf sein Chinageschäft verzichten muss, hat den Token der Exchange (HT) auf Talfahrt geschickt – er steht aktuell mit 25 Prozent im Vergleich zum Vortag im Minus. Auch der Token von Binance (BNB), mit dem unter anderem Handelsgebühren bezahlt werden, liegt deutlich im Minus. Gut für die Konkurrenz: Der FTX-Token liegt aktuell im Gegensatz zum Rest des Marktes deutlich im Plus. FTX setzt stark auf ein gutes Auskommen mit den Regulierungsbehörden und europäische und nordamerikanische Märkte.

Schlupfloch für regulierte Banken

Für Unternehmen in der Krypto-Industrie wird es künftig schwierig bis unmöglich werden, auf legale Weise in China Geschäft zu machen. „Finanzinstitute und Zahlungsinstitute, die keine Banken sind, dürfen keine Dienstleistungen für Geschäftstätigkeiten im Zusammenhang mit virtuellen Währungen erbringen“, heißt es seitens PBC. Kontoeröffnung, Geldtransfer, Clearing und Abrechnung für Geschäftstätigkeiten im Zusammenhang mit virtuellen Währungen sind ebenso verboten wie Versicherungsgeschäfte und Aktien- oder Derivatehandel in Verbindung mit Krypto. Sogar die chinesischen Wörter für „virtuelle Währung“, „virtuelle Vermögenswerte“ oder „Kryptowährung“ dürfen nicht in Firmennamen vorkommen. Auch so geht chinesische Zensur.

Auch hat die chinesische Volksbank angekündigt, die „technischen Mittel zur Überwachung von Krypto-Vermögenswerten“ auszubauen. Man wolle die „gesamten Wertschöpfungskette“ vom Mining virtueller Währungen über Transaktionenbis zur Speicherung komplett verfolgen. Zusätzlich werden Telekoms und Internet-Anbieter angewiesen, den Zugriff auf Websites und mobile Anwendungen zu unterbinden, die Geschäftsaktivitäten im Zusammenhang mit virtuellen Währungen durchführen. Weiters soll es „Sonderoperationen gegen Geldwäsche“ geben.

Der neuerliche Crackdown gegen die Krypto-Industrie folgt den Maßnahmen, die das chinesische Regime gegen Fintechs, EduTechs und die Internet-Riesen Alibaba und Tencent gefahren hat. Zwar liest sich das Schreiben der PBC nicht so, als wolle man Krypto-Assets komplett aus der Welt verbannen. Doch wenn Geschäft mit Bitcoin und Co gemacht wird, dann will der Staat die absolute Kontrolle darüber haben. Banken mit Lizenz dürften ja weiterhin Services für Krypto-Assets anbieten – und die stehen unter dem Zugriff der PBC.

Didi-Aktie bricht wegen China-Crackdown um 25 Prozent ein

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