China hat das zweitgrößte Wasserkraftwerk der Welt eröffnet
2019 hat China erstmalig einen Rekord erreicht. Zum ersten Mal hat das Land mehr Treibhausgasemissionen verursacht, als alle andere Industriestaaten zusammen. Das zeigen die Auswertungen der New Yorker Denkfabrik Rhodium Group. Auch wenn die Chinesen bisher trotzdem noch nicht den ersten Platz bei dem größten CO2-Ausstoß pro Kopf haben, ist die Entwicklung doch besorgniserregend, da die Werte den Erwartungen nach in den nächsten Jahren noch steigen werden. Laut eigenen Angaben will das Land bis 2030 seinen Höchstwert an ausgestoßenen Emissionen erreichen, bevor die Kurve dann abflacht. Um diese Entwicklung tatsächlich erreichen zu können, wird heute schon fleißig dafür gebaut. Erst kürzlich wurde auf dem Jangtsekiang, Chinas längsten Fluss, einen Giga-Wasserkraftwerk in Betrieb genommen. Dieses ist das zweitgrößte der Welt.
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Komplette Inbetriebnahme für Juli 2022 geplant
Zwei der ersten beiden 1-Gigawatt-Turbninen haben nun Ende Juni ihren Betrieb aufgenommen. So berichtet es Chinas Staatssender CCTV. insgesamt gibt es von diesen Turbinen 16, sodass das Wasserkraftwerk auf eine mögliche Leistung von 16 Gigawatt kommt. Wie das Medium Renewable Energy World berichtet , ist die komplette Fertigstellung für Juli 2022 geplant. Die so im Jangtsekiang produzierte Energie soll den Energiebedarf in in Regionen mit hohen Verbrauch an der Ostküste decken, so die aktuellen Berichte. Dafür ist ebenfalls der Bau einer Ultrahochspannungs-Stromübertragungsleitung geplant, welche Baihetan mit der östlichen Provinz Jiangsu verbinden wird. Auch eine weitere Ultrahochspannungs-Stromübertragungsleitung soll angedacht sein, so Renewable Energy World. Diese würde Baihetan zur Provinz Zhejiang verbinden. Noch fehle dafür aber die Genehmigung aus Peking.
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Noch größeres Kraftwerk in Planung
60, 24 Terrawattstunden soll das Projekt am Ende an Energie liefern. Geografisch befindet sich das neue Wasserkraftwerk in einer Übergangsregion, die sich vom tibetischen Plateau und dem Yunnan-Guizhou-Plateau bis zum Sichuan-Becken erstreckt. Am selben Fluss befindet sich auch das bisher größte Wasserkraftwerk der Welt, der Dreischluchtendammm. Wie mehrere Medien berichteten, könnte das aber bald von dem ersten Rang abgelöst werden. Wie unter anderem der ORF berichtete, kündigte das Land im Frühjahr an, ein weiteres riesiges Wasserkraftwerk im Oberlauf des Brahmaputra im Himalaya zu planen. Dieses soll jährlich nach Fertigstellung bis zu 300 Terrawattstunden Strom erzeugen. Mit der Bekanntgabe des Bauvorhabens wurde auch erneut Kritik an den Wasserplänen Chinas laut. So kritisierten Umweltschützer unter anderem, dass ein Damm in der Größe und an der Stelle sowohl negative Auswirkungen auf die dort vorkommende Artenvielfalt hätte, als auch in eine sehr erdbebegefährte Region hinein gebaut würde. Auch führte die Ankündigung erneut zu Spannungen mit dem Nachbarland Indien, welche nun sogar Überlegungen anstellten, selber noch einen Staudamm in der Region zu erbauen.