Chinesischer E-Auto-Hersteller Nio legt Börsengang in Hongkong hin
Elektro-Auto-Hersteller sind derzeit auf dem Aktienmarkt heiß begehrt. Jedes Mal, wenn ein Unternehmen aus der Branche das IPO wagt, werden Investor:innen aufmerksam. So hat vergangenen November der potenzielle Tesla-Rivale Rivian ein Mega-Debüt mit einer Bewertung von 66,5 Milliarden Dollar hingelegt (Trending Topics berichtete). Nun hat der chinesische Hersteller Nio sogar einen zweiten Börsengang durchgeführt, und zwar an der Hongkonger Börse, berichtet Bloomberg. Umgerechnet wird die Aktie zum Start mit 20,69 Dollar notiert, was eine Bewertung von etwa 32 Milliarden Dollar bedeutet.
Rivian schafft zum Börsengang Bewertung von 66,5 Milliarden Dollar
„Homecoming Listings“ in Hongkong heiß begehrt
Es handelt sich beim Nio-Börsengang in Hongkong um eine Zweitnotierung, die die Stammaktien der Klasse A des chinesischen Unternehmens betrifft. Die American Depositary Shares (ADS) des Unternehmens werden weiterhin hauptsächlich an der New York Stock Exchange notiert sein und gehandelt werden, Laut Bloomberg hatte sich Nio in Hongkong für einen Börsengang entschieden, der weder den Verkauf neuer Aktien noch eine Kapitalerhöhung beinhaltet.
Nio hat seinen Start im Jahr 2014 hingelegt. Das Unternehmen stellt Premium-Elektrofahrzeuge mit Smart-Technologie her. Im Jahr 2017 kam mit dem Elektro-SUV ES8 das erste Fahrzeug der Firma heraus. Bloomberg spricht bei der Zweitnotierung der Firma von einem sogenannten „Homecoming Listing“. Diese sollen in diesem Jahr auf dem Hongkonger Markt hohe Bedeutung haben. Denn Börsengänge von Erstemittenten werden aufgrund des harten Durchgreifens Pekings in verschiedenen Sektoren immer seltener.
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Nio folgt mit Zweitnotierung chinesischen Rivalen
Der Schritt von Nio erfolgt, nachdem die beiden anderen in den USA gehandelten chinesischen E-Auto-Hersteller – Xpeng und Li Auto – letztes Jahr den Handel an der Hongkonger Börse aufgenommen haben. Die beiden haben zusammen etwa 3,8 Milliarden Dollar durch diese Angebote eingenommen. Diese gelten als Absicherung gegen das Risiko, von den US-Börsen genommen zu werden.
Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten entschied sich das in Shanghai ansässige Unternehmen Nio jedoch für eine Notierung an der asiatischen Finanzmetropole im Wege der Einführung, also ohne Finanzierung und Verkauf neuer Aktien. Für Unternehmen, die bereits anderswo gehandelt werden, stellt diese Methode einen leichteren Zugang zu diesem Markt dar. Sie wird von Unternehmen genutzt, um eine Marke in Hongkong und im Großraum China mit einer großen Basis von bestehenden Aktionären aufzubauen.