Chip-Spezialist ARM geht noch 2023 an die Börse
Der britische Chiphersteller ARM, derzeit im Besitz von Softbank, dürfte noch in diesem Jahr an die Börse gehen. Gerüchte darüber kursieren schon länger (wir haben berichtet), nun bestätigte aber Rene Haas, CEO von ARM, die Pläne. Diese seien bereits „ziemlich weit gediehen“, man sei „entschlossen, es noch in diesem Jahr geschehen zu lassen“. Auch die Geschäftszahlen aus dem Vorjahr wurden veröffentlicht, der Umsatz von ARM stieg zuletzt um 28 % auf 746 Millionen US-Dollar.
ARM mit sehr guten Quartalszahlen
Wie Reuters schreibt, ist Haas am Aufschwung direkt beteiligt: Ein Teil seiner Strategie soll darin bestanden haben, ARM in andere Märkte zu bringen, etwa in Rechenzentren. Amazons Cloudeinheiten laufen etwa auf ARM-basierten Chips. Der Schritt dürfte sich ausgezahlt haben: Die sogenannten Upfront-Lizenzeinnahmen stiegen zuletzt auf etwa 300 Millionen US-Dollar, das ist ein sattes Plus von rund 300 Prozent. Dabei handelt es sich um vorausbezahlte Einnahmen. Noch „stabiler“ seien die Lizenzeinnahmen pro Chip, wie es vom Hersteller heißt. Der Gewinn lag bei 450 Millionen Dollar vor Steuern. Und: Geld gab es auf für sogenannte „Royalty“-Abkommen: Pro verkauftem Chip mit ARM-Technologie bekommt der Hersteller einen Anteil. Im gesamten Q3 des Vorjahres belief sich dieser auf 446 Millionen US-Dollar.
IPO noch 2023
Probleme machte lediglich der schwankende Smartphone-Markt. CEO Haas erklärte gegenüber Reuter allerdings , dass man „nicht immun“ gegen den nachlassenden Smartphone-Markt sei, dass das Unternehmen aber „mehr geistiges Eigentum in jedem Chip lizenziert“ habe als in der Vergangenheit. Neue Chips mit zehn bis zwölf Rechenkernen würden sich in höheren Lizenzgebühren für jeden verkauften Chip niederschlagen.
Als nicht börsennotiertes Unternehmen müsste ARM die Geschäftszahlen nicht veröffentlichen, vielerorts wird das allerdings als Vorbereitung für den IPO angesehen – immerhin steht der Chiphersteller dank der guten Zahlen sehr gut da. Bis zum Jahresende soll er über die Bühne gehen. Letztes Jahr war noch die Rede von einem Börsengang bis spätestens Ende März.
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