Cinn: Ein neues Wiener Startup will mehr Besucher mit Gruppenrabatten in die Kinos locken
Mit der Cinn-App sind die beiden Wiener Gründer Josef Korntheuer und Ivan Stojkovic Ende 2016 an den Start gegangen, um Kinobesuche „social“ zu machen (Trending Topics berichtete). Ziel ist, Menschen in Zeiten rückläufiger Besucherzahlen wieder ins Filmtheater locken, indem Gruppenbesuche einfach über das Smartphone organisiert werden können. Diese Gruppen werden mit Rabatten belohnt, insgesamt sollen so mehr Menschen in die Vorstellungen kommen, anstatt alleine zu Hause Netflix und Co zu nutzen. Die Besucherzahlen in den österreichischen Kinos sind seit einigen Jahren rückläufig.
Heute startet Cinn nun nach einer Beta-Phase in den Regulärbetrieb, lassen Korntheuer und Stojkovic Trending Topics wissen. Als Partner haben die beiden Gründer eine Reihe von Kinos in Österreich gewonnen, und zwar die Dieselkino-Kette (9 Kinostandorte), das Mozartkino, das Cinemaplexx Krems sowie die Waldviertler Kinos in Gmünd und Zwettl und die drei Wiener Filmtheater Votivkino, DeFrance und Cine Center.„Vom Start weg erreichen wir damit etwa 15 Prozent der Kinoleinwände Österreichs“, sagt Korntheuer. Vorerst ist das Angebot nur auf Android verfügbar, im vierten Quartal 2018 soll die iPhone-Variante der App folgen. War das Startup zuerst nur ein privates Projekt, wurde im Februar 2018 die CINN App GesbR errichtet. 2019 ist der Marktstart in Deutschland geplant.
Rabatte für Gruppen
Die Partnerkinos bieten den Nutzern Rabatte an, um größere Gruppen in die Säle zu locken. Diese so genannten „Cinn Boni“ können die Kinobetreiber in einer eigenen Web-Applikation selbst anlegen und neben Ticket-Rabatten auch Buffet-Gutscheine oder Treuepunkte vergeben. Das soll zur Kundenbindung beitragen. „Die Gruppenrabatte sind ein wichtiger Bestandteil der Motivationskette, mit der die Leute dazu animiert werden sollen, öfter ins Kino zu gehen und mehr Leute ins Kino mitzunehmen“, sagt Mitgründer Korntheuer. Spannend wird sein, ob Cinn auch auf die großen Kinoketten ausgeweitet werden kann.
Die App kann aber für andere Filmvorstellungen genutzt werden, damit Nutzer mit Bekannten oder Fremden gemeinsame Kinobesuche organisieren. Über die App lassen sich dazu Kino-Events erstellen, denen sich andere User anschließen können. Will man auch Fremden die Teilnahme ermöglichen, stellt man den eigenen Event auf „öffentlich“, ansonsten belässt man ihn auf „privat“. Eine Kooperation mit dem Kinomagazin skip ermöglicht es den App-Machern, das komplette Kinoprogramm in Österreich zu listen.
Die Partnerkinos sollen nicht nur mit mehr Besuchern versorgt werden, sondern auch mit Daten. So sollen Kinobetreiber und Filmverleiher künftig auch Auswertungen zu Demografie und Interessen jener Gäste bekommen, die über die App kommen – etwa Daten über Alter, Geschlecht und Filminteressen.