Circly: Startup stoppt mit Künstlicher Intelligenz Ressourcenverschwendung im Handel
Selbst im Privaten ist diese Frage zuweilen schwierig zu beantworten: Wie viel werde ich in der nächsten Woche tatsächlich an Lebensmitteln benötigen? Wird die Menge überschätzt, droht die Verschwendung. Was somit aber also bereits im Kleinformat eine gewisse Herausforderung darstellt, wird auch im unternehmerischen Ausmaß nicht unbedingt einfacher.
Abhilfe soll die selbstlernende und autonome Absatzprognose-Software des niederösterreichischen Startups Circly schaffen. Diese prognostiziert den Warenabsatz zusammen mit den Auswirkungen von Marketingkampagnen und den benötigten Personaleinsatz. Auch wenn das Jungunternehmen erst im Februar diesen Jahres gegründet wurde, ist die Idee zu der Software den Gründern, Eric Weisz, Armin Kirchknopf und Bernhard Lutzer, bereits seit zwei Jahren bekannt, so die Angaben von Circly. Der Grund dafür liegt laut dem Unternehmen auf der Hand: Die Ressourcen- & Lebensmittelverschwendung im Handel sei ein bekanntes Problem. Produzent:innen beziehungsweise Händler:innen versuchen den Konsumentenwünschen durch ständige Warenverfügbarkeit nachzukommen. „Das Resultat sind Ineffizienzen und erhöhte Aufwendungen durch gebundenes Kapital, Kosten für Transport, Lagerung, Handling und im schlimmsten Fall die Entsorgung kostbarer Ressourcen wie z. B. Lebensmittel und andere verderbliche Güter“, heißt es von Circly.
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KI-Bausatz ermöglicht genaue Bedarfsprognosen
Das Problem ist somit nicht neu und auch andere Unternehmen haben bereits Möglichkeiten entwickelt, diesem zu begegnen. Laut Circly seien die bestehenden Lösungen für den breiten Markt zu preisintensiv, zu unflexibel oder bedeuten einen zu hohen Programmierungsaufwand. Nicht so bei der von ihnen entwickelten Software, so das Unternehmen. Die von Circly vorkonfigurierten KI-Modelle sollen ermöglichen, „ohne Fachwissen das Potenzial von Big Data, maschinellem Lernen und Data-Science zu nutzen“, um „genaue und flexible Bedarfs-, Umsatz und Budgetprognosen“ zu berechnen.
„Der Vorsprung und die Entwicklung smarter Lösungen können dazu führen, dass wir Technologien anstelle von Verboten dazu nutzen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Wenn dies mit der Optimierung von Gewinnmargen einhergeht, schaffen wir Win-Win-Situationen, die Spaß machen“, erklärt Circly-Gründer Eric Weisz. Als Geschäftsmodell wurde ein KI-as-a-Service gewählt. Nach einer Prototypenphase, folgt die „Anbindung an das System“, wo durch die Zahlung einer monatlichen Gebühr eine Nutzungslizenz erworben wird. In dieser sind die Kosten für „Infrastruktur, externe Daten, Algorithmen, Weiterentwicklung und ein kleines Set an ‚Sprechstunden'“ inkludiert, so das Jungunternehmen.
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Mit diesem Ansatz scheinen sie einen Nerv getroffen zu haben. So wird das Jungunternehmen von dem niederösterreichischen Venture-Capital Fonds tecnet equity und dem aws Preseed, als Investoren, und durch accent, dem Inkubator des Landes Niederösterreich, unterstützt. Zudem konnte das Startup mit der Österreichischen Post und Kastner „zwei prominente Referenzkunden“ gewinnen.