Citymapper: Stadtnavigations-App aus London kommt jetzt nach Wien
Wie kommt man in einer Stadt am schnellsten von A nach B? Darauf haben eine ganze Reihe an Apps wie Google Maps oder Wegfinder (eine Tochter der ÖBB) die passenden Antworten. Das Londoner Startup Citymapper, bei dem der Österreicher Gilbert Wedam als Mitgründer als Head of Design tätig ist, hat seine Navigations-App jetzt auch für Wien gestartet. Ihre Spezialität: Sie zeigt unterschiedliche Transportarten (Öffis, Taxi, Fahrrad, Carsharing oder E-Scooter) und die besten Routen dafür an.
“Das Design der App ist um Echtzeit konzipiert. Denn die Stadt ändert sich jede Minute, und demnach ändern sich auch welche Routen gerade günstig sind. Die App berücksichtigt auch den Standort des Users, und gibt Schritt für Schritt genaue Anweisungen, je nachdem auf welchem Teil der Route man sich gerade befindet”, so Gilbert Wedam. Derzeit sind etwa die Echtzeitdaten der Wiener Öffis, die E-Scooter Anbieter Lime und Bird sowie ShareNow integriert – wählt man sie als Transportmittel, dann führen sie direkt zu den Buchungsmöglichkeiten in den jeweiligen Apps. Ziel ist laut Wedam, möglichst alle Mobilitätsanbieter in Wien zu integrieren – etwa auch Uber.
Mobilität im Abo
Die App des 2012 in London gestarteten Unternehmens ist derzeit in 40 Städten verfügbar. Sie ist kostenlos, soll aber über den so genannten „Citymapper Pass“ monetarisiert werden. Dabei handelt es sich um ein Abomodell, das gegen eine monatliche Gebühr alle Mobilitätsbedürfnisse des Nutzers abdecken und den Besitz eines Autos ersparen soll. Der Pass, zu dem man auch eine Chipkarte bekommt, ist derzeit nur in London verfügbar.
Dort bezahlt man zwischen umgerechnet 36 und 46 Euro pro Woche, um die öffentlichen Verkehrsmittel in London unbegrenzt nutzen zu können (es soll günstiger sein als die bekannte Oyster-Card). Im teureren Paket sind auch Citybikes und Credits für Taxifahrten enthalten. Citymapper verfolgt den Plan, das Abomodell auch in andere Städte zu bringen. Zwischenzeitlich versuchte Citymapper, seine eigenen Busse in London zu betreiben, stellte diese aber im Juni diesen Jahres aber wieder ein, um sich auf „Pass“ zu fokussieren.
Solche Mobility-as-a-Service-Angebote kommen vor allem aus Nordeuropa. Wie kürzlich berichtet will auch das finnische Unternehmen MaaS Global ein solches Abomodell in Wien etablieren. Dazu startete kürzlich die Mobilitäts-App Whim. Ob sich solche Angebote durchsetzen und einen echten Ersatz für ein eigenes Auto darstellen können, wird sich wohl in den nächsten Jahren herausstellen.
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