Branchenreport

CleanTech-Investitionen könnten 2025 erstmals fossile Brennstoffe überholen

Das Marktanalyseunternehmen erwartet einen unaufhaltbaren globalen Trend hin zu grüner Energie. Dennoch liegen die prognostizierten Cleantech-Investitionen für 2025 um 80 bis 130 Milliarden Dollar unter jenen von 2024. © Canva
Das Marktanalyseunternehmen erwartet einen unaufhaltbaren globalen Trend hin zu grüner Energie. Dennoch liegen die prognostizierten Cleantech-Investitionen für 2025 um 80 bis 130 Milliarden Dollar unter jenen von 2024. © Canva
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Dieses Jahr könnte etwas passieren: Die globalen Investitionen in CleanTech werden laut einem renommierten US-amerikanischen Marktanalyseinstitut auf 670 Milliarden US-Dollar ansteigen. Damit würde zum ersten Mal mehr in umweltfreundliche Technologien fließen, als für Öl und Gas ausgegeben wird, wie ein neuer Bericht von S&P Global Commodity Insights aufzeigt. 

Solarbranche an der Spitze

Sowohl Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, grüner Wasserstoff als auch Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) gelten als Vorreiter-Technologien im CleanTech-Bereich. Doch ganz klar an erster Stelle steht dieses Jahr der Solarsektor, in den etwa die Hälfte der gesamten 670 Milliarden US-Dollar an Investitionen fließen sollen.  

Die Summe reiche aus, um etwa 66 Prozent der gesamten neuen PV-Solaranlagen aufzubauen – das entspricht zwei Drittel aller neu installierten Kapazitäten, ist in der Prognose von S&P Global zu lesen. Zu den drei weiteren Mega-Investmentblöcken gehören Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen, also Windkraft an Land und auf See sowie sämtliche Technologien rund um die Energiespeicherung.

Zwar ist eine CleanTech-Investmentsumme von 670 Milliarden Dollar ein Meilenstein und kann als wegweisend für die grüne Energiewende angesehen werden. Dennoch reicht es nicht, um die globalen Klimaziele zu erreichen, so das Fazit von S&P Global Commodity Insights. Dafür müsste sich die Kapazität der erneuerbaren Energien bis 2030 verdreifachen.

© S&P Global Commodity Insights
© S&P Global Commodity Insights

5 Top CleanTech Trends 2025

“Das neue Jahr 2025 (…) verspricht auch, mit bedeutenden Fortschritten bei der Beschaffung von sauberer Energie durch Unternehmen und der Integration von KI in das Energiemanagement entscheidend für den Sektor der sauberen Energie zu werden“, so Eduard Sala de Vedruna, Leiter der Forschungsabteilung für Energiewende, Nachhaltigkeit und Dienstleistungen bei S&P Global Commodity Insights. 

Sechs Schlüsseltrends wurden von dem Unternehmen  für den Bereich CleanTech identifiziert:

1. CleanTech auf dem aufsteigenden Ast

2025 sollen Cleantech-Investitionen zum ersten Mal in der Geschichte fossile Brennstoffe überholen. Dabei treibt größtenteils Solar-PV das Wachstum an. Der Report weist auf Unterschiede in der Kapitaleffizienz hin: So soll China mit derselben Investmentsumme fast doppelt so viele Gigawatt an erneuerbarer Energie installieren wie die USA oder viele andere westliche Länder.

2. Chinas Marktposition im Wandel

Die bisherige Dominanz Chinas in den CleanTech-Lieferketten könnte laut dem Report erste Risse zeigen. Bis 2030 wird ein Rückgang der chinesischen Marktanteile erwartet: bei PV-Modulen auf 65 Prozent und bei Batteriezellen auf 61 Prozent. Chinas Überangebot hat die Preise jahrelang gedrückt, doch 2025 könnte sich der Preisverfall abschwächen.

3. Batteriespeicher sichern Wettbewerbsfähigkeit

Um Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien finanziell tragfähig zu machen, braucht es entsprechende Formen der Energiespeicherung. Batteriespeicher seien ein Schlüsselfaktor, da sie überschüssige Energie gewinnbringend verkaufen und Preisschwankungen ausgleichen können. Gerade wenn es um Wettbewerbsfähigkeit geht, dürften Batterien zukünftig unverzichtbar werden. 

4. KI optimiert erneuerbare Energien

Künstliche Intelligenz soll die Vorhersagegenauigkeit und das Management erneuerbarer Energien erheblich verbessern. Speziell wenn Prognosen erstellt werden, sollen KI-gestützte Tools Abhilfe schaffen – dies sei besonders praktisch für Netzbetreiber.  

Der S&P-Bericht hebt beispielsweise hervor, wie KI-gestützte Handels-Apps die Risiken verringern, die durch große Abweichungen – manchmal bis zu 700 Prozent – zwischen der prognostizierten und der tatsächlichen Energieerzeugung entstehen. 

5. Rechenzentren werden grün

Durch steigende Nachhaltigkeitsanforderungen an Unternehmen, werden immer mehr Rechenzentren auf saubere Energie umsteigen (müssen). Bis 2030 prognostiziert S&P einen Anstieg auf 300 Terawattstunden pro Jahr. Nordamerika führt diese Entwicklung an und wird laut dem voraussichtlich 60 Prozent des weltweiten Wachstums ausmachen.

Dort befindet sich auch der Citadel Campus (Nevada), der als das größte Rechenzentrum der Welt gilt – sowohl in Bezug auf die Fläche als auch auf die Leistung. Es verfügt über eine Gesamtfläche von etwa 690.000 Quadratmetern und eine Leistung von bis zu 650 Megawatt. der Citadel Campus wird vollständig mit erneuerbarer Energie betrieben.

6. Steigende Nachfrage nach CCS

Carbon Capture und Storage zählte bereits 2024 zu den stark diskutierten Technologien. Das Marktanalyseunternehmen prognostiziert für die Branche der CO2-Abscheidung und -Speicherung bis 2025 ein signifikantes Wachstum – trotz hoher Kosten. Die erwartete Kapazität liegt bei 70 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. 

Dem Report nach schließen immer mehr Unternehmen Vereinbarungen zur CO2-Entfernung ab. Gleichzeitig wird eine steigende Befürwortung der Politik für diese Technologien angepriesen. 

Das Unternehmen S&P Global mit Hauptsitz in New York City und dessen Abteilung S&P Global Commodity Insights, gilt als unabhängiger Anbieter von Informationen, Nachrichten, Benchmark-Preisen und Analysen für die Energie- und Rohstoffmärkte.

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