Cleanvest: Wiener Green-Investing-Startup startet in Deutschland
Die Wiener Plattform Cleanvest zeigt auf, wie „sauber“ ein Fonds ist, in den Anleger ihr Geld stecken wollen – wird damit in Erdöl, Waffen oder gar Kinderarbeit investiert? Rund 2.500 in Österreich zugelassene Fonds können nach verschiedenen Nachhaltigkeitskriterien (ESG, Environmental, Social, Governance) bewertet und gefiltert werden – eine Zahl, die sich jetzt rasch verdoppelt, denn das Startup startet in Deutschland. Der Schritt kommt nur wenige Monate, nachdem sich ein deutscher Investor an dem Startup hinter Cleanvest beteiligt hat.
„Viel Luft nach oben“ in Deutschland
3.300 Fonds hat Cleanvest in Deutschland bereits bewertet. Eine erste Analyse habe ergeben, dass 65 Prozent davon in Kinderarbeit investieren, 44 Prozent in Waffen und rund 80 Prozent in fossile Energieträger. Auch Positivkriterien spielen bei der ESG-Analyse eine Rolle und da schnitten deutsche Fonds besonders bei Bildung und Gesundheit gut ab.
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Insgesamt liegt der Anteil nachhaltiger Fonds laut dem Forum für Nachhaltige Geldanlagen (FNG) in Deutschland nur bei 5,4 Prozent, in Österreich laut Cleanvest bei 15,9 Prozent. Vor allem bei Atomenergie, Kohle und Waffen schneide Deutschland schlechter ab als Österreich. „Es gibt viel Luft nach oben, mit Cleanvest möchten wir eine Bewegung in Richtung eines nachhaltigeren Fondsmarkts in Deutschland vorantreiben“, so ESG-Plus-Gründer Armand Colard.
Sechsstelliges Investment mit deutscher Beteiligung
Im Juli hatte das Startup ESG Plus, das hinter Cleanvest steht, mit Impact Collective Supporters einen Impact-Investor aus Deutschland an Board geholt. Gemeinsam mit anderen Investoren wurde so eine sechsstellige Eurosumme in das Jungunternehmen gesteckt. Schon zu diesem Zeitpunkt stellte Colard klar, dass die Reise nach Deutschland und in die Schweiz geht.
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“In Deutschland wollen wir alle ETFs und Fonds abdecken, die für den Retail-Kunden relevant sind”, sagte Colard damals zu Tech & Nature. Der deutsche Fonds- und Investment-Markt sei 18 Mal größer als jener Österreichs, der in der Schweiz acht Mal größer. Geld verdient das Jungunternehmen mit Unternehmenskunden aus der Finanzbranche, die mit den Daten und Analysen von Cleanvest ihre Produkte nachhaltig gestalten können, auch, um damit EU-Vorgaben zu entsprechen.