„CO2-Labels“ bei Fleisch reduzieren umweltschädlichen Konsum um ein Viertel
Einer der wichtigsten Teile der Nachhaltigkeit ist die Ernährung von Menschen. Vor allem der Fleischkonsum hat einen großen Einfluss auf die CO2-Emissionen. Viele Verbraucher achten nicht darauf, wie umweltschädigend die Fleischproduktion sein kann. Um Käufe von solchen Produkten zu reduzieren, schlagen Forscher unterschiedliche Methoden vor, beispielsweise die Erhöhung von Preisen (Tech & Nature berichtete). Einer neuen Studie der Uni Kopenhagen und der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften zufolge hat es jedoch bereits einen positiven Effekt, wenn jedes Fleischprodukt ein „CO2-Label“ erhält, das zeigt, wie hoch die Emissionen bei deren Herstellung wirklich sind.
Label muss „schwer zu ignorieren“ sein
„Die Effekte von so einem Label sind umso größer, wenn es schwer zu ignorieren ist“, heißt es von den Studienautoren. Die Forscher haben eine Umfrage unter 803 schwedischen Konsumenten durchgeführt. Die Studienteilnehmer mussten sich zwischen unterschiedlichen Fleischprodukten sowie einem Ersatzprodukt entscheiden. Sie mussten außerdem wählen, ob sie Informationen über deren CO2-Abdruck erhalten wollten oder nicht. Unabhängig von ihren Entscheidungen mussten sie danach noch einmal ein Produkt aussuchen, wobei sie dieses Mal die CO2-Daten sehen konnten.
Laut den Forschern haben die Probanden bei der zweiten Auswahl um 25 Prozent weniger umweltschädigende Entscheidungen getroffen. Selbst wenn sie ursprünglich die CO2-Informationen nicht haben wollten, hätten die Labels einen Einfluss auf ihre Tendenzen gehabt. Sie hätten beispielsweise deutlich eher zum Fleischersatz als zum Rindersteak gegriffen. Diejenigen, die über die durch die Fleischproduktion ausgelösten Emissionen Bescheid wissen wollten, hätten danach die Nachhaltigkeit bei ihrem Konsum um 32 Prozent erhöht. Bei denen, die nicht an den Klima-Daten interessiert waren, lag der Unterschied immerhin bei zwölf Prozent.
CO2-Daten sind schwer zu Vergessen
Die Wissenschaftler empfehlen, ein CO2-Label möglichst leicht verständlich und ins Auge stechend auf einer Verpackung zu platzieren. Die Kennzeichnen müsse in der Mitte zu sehen sein und sofort auffallen. Nur wenn sie die Daten nicht vermeiden könnten, würden eigentlich desinteressierte Konsumenten deutlich nachhaltigere Entscheidungen bei Fleischprodukten fällen. Den Forschern zufolge sei es für Konsumenten kaum möglich, die Informationen auszublenden, wenn sie sie erst einmal gesehen hätten. Das könne ohne Zwang oder Preiserhöhungen zu einer umweltfreundlicheren Ernährung beitragen.