Codeversity sattelt mit E-Learning-Plattform auf B2B-Bereich um
2019 ist das Wiener Startup Codeversity mit namhaften Shareholdern an den Start gegangen, um dem Fachkräftemangel mit Online-Kursen entgegen zu wirken. Doch dieses Geschäft hat sich dann doch schwerer herausgestellt als gedacht – und deswegen setzt Mitgründer und CEO Daniel Kalbeck jetzt aufs B2B-Geschäft. Und kann heute, Montag, stolz erzählen, dass er mit dem deutschen Verlag Heise Medien den ersten großen Kunden an Land gezogen hat.
Für Heise wurde die neue E-Learning-Plattform Heise Academy umgesetzt, wo sich Leser künftig zu Entwickler-Themen wie Datenvisualisierung mit Python, Web Application Security oder JavaScript Video-basierte Online-Kurse (ab ca. 70 Euro) kaufen können. „Unser Ziel ist es, dem Lernenden nicht nur den Inhalt bereitzustellen, sondern ihn aktiv beim Lernen zu begleiten. Mit Codeversity ha- ben wir dafür den idealen Partner gefunden und gemeinsam ein System entwickelt, das genau auf den Lernbedarf von IT-Spezialisten zugeschnitten ist“, sagt Thorsten Mücke, Produkt-Manager bei Heise Medien.
„Neues Standbein für den Verlag“
„Das ist neues Standbein für den Verlag, er tritt jetzt auch als E-Learning-Anbieter am Markt auf“, sagt Kalbeck. Heise hätte bereits 300.000 Digital-Abonnenten, diese könnten sich mit ihren Login-Daten auch direkt bei der Academy anmelden. Dort stehen derzeit noch Einzelkurse zum Kauf, in weiterer Folge sollen Abomodelle entstehen – wenn es genug Lehrinhalte gibt, die eine längere Nutzung über mehrere Monate hinweg ermöglichen. Damit ist Codeversity nunmehr zum Software-Anbieter mutiert, der im B2B-Geschäft Lizenzen an Partner vergibt. Heise ist dabei kein exklusiver Partner.
Um die Software voran zu treiben, hat Codeversity auch eine Förderung der FFG mit einem Fördervolumen (Darlehen und Zuschuss) von knapp 450.000 Euro erhalten. Ziel ist dabei die Entwicklung eines adaptiven Learning-Systems, das auf Basis einer Graphen-basierten Datenbank die Personalisierung der Lehrinhalte erlaubt.
Gründungspartner steigen aus
Auf Gesellschafterebene hat sich bei Codeversity auch etwas getan: Mitgründer Benjamin Ruschin, seines Zeichens auch Co-Founder von WeAreDevelopers (dort ist auch Heise an Bord), hat sich bei Codeversity verabschiedet, genauso wie Celum-Chef Michael Kräftner und Johannes Schleicher und Andreas Katzian von Jademind. Die gemeinsame Firma Anarchy Ventures, die Ruschin und Kalbeck 2018 starteten, befindet sich mittlerweile in Liquidierung. Bei Codeversity hält Kalbeck nunmehr die Mehrheit mit mehr als 60 Prozent, die OSO Holding von karriere.at-Mitbegründer Oliver Sonnleitner ist in der Minderheit.
Codeversity: Wiener Startup will Fachkräftemangel mit Online-Kursen bekämpfen