Q1 2021

Coinbase zeigt Zahlen eines Megaquartals – und starke Abhängigkeit von Bitcoin

Coinbase CEO Brian Armstrong. © Coinbase
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Am 14. April, also in einer Woche, ist es so weit: Die Krypto-Industrie wird ihren ersten großen Börsengang feiern, und Coinbase-CEO Brian Armstrong wird vollends im Rampenlicht stehen. Kolportiert wurde bereits, dass der führende Bitcoin-Händler aus den USA sich an der NASDAQ eine Bewertung von 100 Milliarden Dollar abholen könnte. Und die neuesten Quartalszahlen, die das Unternehmen in der Nacht auf Mittwoch veröffentlicht hat, heizen die Stimmung noch zusätzlich auf.

Denn: Im ersten Quartal 2021 ist, es ist noch nicht lange her, der Preis von BTC auf mehr als 60.000 Dollar gestiegen, die Marktkaptialisierung von BTC auf mehr als eine Billion Dollar und der Krypto-Markt insgesamt auf mehr als 2 Billionen Dollar. Und mittendrin sitzt Coinbase und profitiert massiv von diesen Marktentwicklungen. Das sind die vorläufigen Ergebnisse für Q1:

  • Verifizierte Benutzer: 56 Millionen (Ende 2020: 43 Mio.)
  • Nutzer mit monatlichen Transaktionen(MTUs): 6,1 Millionen
  • Vermögen auf der Plattform in Höhe von 223 Mrd. Dollar, was einem Marktanteil von 11,3 % bei Kryptowährungen entspricht
  • davon 122 Mrd. Dollar an Vermögenswerten von institutionellen Investoren
  • Handelsvolumen bei insgesamt 335 Milliarden Dollar
  • Gesamtumsatz von ca. 1,8 Mrd. Dollar (2020: 1,3 Mrd. Dollar, 2019: 533,7 Mio. Dollar)
  • Nettogewinn von ca. 730 bis 800 Millionen Dollar (2020: Gewinn von 322,3 Mio. Dollar, 2019: Verlust von 30,4 Mio. Dollar)
  • Bereinigtes EBITDA von ca. 1,1 Mrd. Dollar

Coinbase hat also alleine im ersten Quartal das komplette Jahr 2020 deutlich geschlagen. Das wird aller Erwartung nach den Preis der Unternehmensanteile beim Direct Listing ordentlich in die Höhe treiben.

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Umsatz kaum vorherzusagen

Wo sich Coinbase deutlich schwerer tut, ist die Vorhersage für das restliche Geschäftsjahr. Denn wie wir alle wissen: Kryptowährungen sind hoch volatil, schon die Vorhersage der Preisentwicklung in den nächsten Stunden traut sich kaum jemand zu. „Die MTUs, das Handelsvolumen und damit die Transaktionseinnahmen schwanken derzeit potenziell erheblich mit der Volatilität des Bitcoin-Preises und der Krypto-Assets“, heißt es dazu seitens Coinbase. „Diese Unvorhersehbarkeit der Einnahmen wirkt sich wiederum auf unsere Profitabilität von Quartal zu Quartal aus.“ Um die Erwartungshaltung der potenziellen Investoren auch gleich zu drosseln, heißt es auch weiter, dass man Investitionen „auch in Zeiten, in denen wir einen Rückgang des Bitcoin-Preises sehen“, machen wolle – und zwar, um weiter zu wachsen.

Implizit rechnet Coinbase auch wieder mit einem Rückgang der Preise von Kryptowährungen. „Die Krypto-Märkte haben seit 2010 vier große Preiszyklen gesehen, die typischerweise eine Dauer von zwei bis vier Jahren hatten. Im Durchschnitt haben diese Preiszyklen die Gesamtkapitalisierung des Kryptomarktes gegenüber dem vorherigen Zyklus deutlich erhöht und neue Nutzer in die Krypto-Ökonomie gelockt“, heißt es aus San Francisco. „Diese Zyklen können sehr volatil sein, und deshalb messen wir unsere Leistung über Preiszyklen anstelle von Quartalsergebnissen. Wir glauben, dass wir über diese Preiszyklen hinweg langfristigen Wert schaffen können.“

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Die wichtige Zahl der MTUs

Zentrale Kennzahl bei Coinbase sind die (neu veröffentlichten) so genannten MTUs, also die „Monthly Transacting Users“. Zwar hat Coinbase 56 Millionen angemeldete Nutzer, aber nur 6,1 Millionen davon kaufen bzw. verkaufen auch regelmäßig Krypto-Assets. Da Coinbase wie berichtet zu einem überwiegenden Teil Umsatz aus den Handelsgebühren für Bitcoin und Ethereum bezieht, ist das Unternehmen stark darauf angewiesen, dass Nutzer auch regelmäßig einkaufen.

Wie werden sich die MTUs also 2021 entwickeln. Coinbase zeichnet dazu drei Szenarien: Im besten Falle, also bei mäßiger bis hoher Volatilität der Kryptowährungen, werden die MTUs auf 7 Millionen steigen. Bei niedriger bis mäßiger Preisvolatilität und stagnierender Marktkapitalisierung von Krypto-Assets werden sie auf 5,5 Millionen MTUs zurückfallen, und bei sinkender Marktkapitalisierung von Krypto-Assets werden die MTUs auf 4 Millionen zurückfallen. Insgesamt sieht man also, dass Coinbase im ersten Quartal eher am oberen Ende des Spektrums zwischen 4 und 7 Millionen MTUs gelaufen ist, weswegen man sich künftig keine weiteren massiven Sprünge nach oben erwarten sollte.

Conclusio

Es ist kein Geheimnis, aber man muss es wieder betonen: MTUs, Umsätze und Gewinne von Coinbase werden mit dem Bitcoin-Preis steigen und fallen. Manche Beobachter meinen sogar, dass die Aktie, die unter dem Ticker COIN gehandelt werden wird, quasi als ein indirektes Börsen-Investment in BTC wahrgenommen werden wird. Somit ist am 14. April und danach immer auch ein Blick auf CoinMarketCap und Co zu werfen, wenn man sich für den Aktienkurs von Coinbase interessiert.

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