Collective Energy: Kerns Firma übernimmt Mehrheit an dem Solar-Crowdfunding-Startup
Crowdfunding-Kampagnen für Betriebe, die Solaranlagen installieren möchten. Mit diesem Konzept ist die Wiener Firma Collective Energy rund um Geschäftsführer Christoph Zinganell seit dem Jahr 2015 am Markt vertreten. Nun hat die Blue Minds Solutions, die mit dem ehemaligen Bundeskanzler Christian Kern seit 2018 einen neuen Geschäftsführer hat, ihre Anteile auf. Der Wiener Beteiligungsfirma besitzt nun 67 Prozent des Startups.
Die Blue Minds Solutions, bei der auch Kerns Frau Eveline Steinberger-Kern an Bord ist, hat bisweilen auch beim Wiener Startup-Hub weXelerate oder den Startups bgood oder has.to.be investiert.
Finanzierung nachhaltiger Energielösungen
Um Collective Energy als Komplettanbieter für die Finanzierung nachhaltiger Energielösungen zu positionieren, erhöht die Blue Minds Gruppe nun unter Federführung von Christian Kern ihre Anteile am Unternehmen. Die Wiener Jungfirma führte bereits mehrere Crowdfunding-Kampagnen gemeinsam mit österreichischen Betrieben – etwa Weinbauern, Biobauern oder Rinderzüchtern – durch, die eine Solaranlage installieren wollen. Die finanziellen Unterstützer bekommen für ihr investiertes Geld Gutscheine, die sie in Folge für vergünstigte Produkte bei den unterstützten Firmen einlösen können.
„Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Anschaffung einer Photovoltaikanlage, die sich bereits nach wenigen Jahren finanziell rentiert, der einzig logische Schritt in eine nachhaltige und unabhängige Energiezukunft, doch auch heute sind noch viele Betriebe von der hohen Anfangsinvestition abgeschreckt“, so Geschäftsführer Christoph Zinganell.
Neue Projekte in der Pipeline
Der neueste Partner von Collective Energy ist das Kärntner Unternehmen WIR Energie, das in Österreich rund 70 Photovoltaik-Kraftwerke betreibt. Für die Finanzierung weiterer Anlagen wird Collective Energy nun eigene Crowdfunding-Plattform einrichten. Zinganell von Collective Energy hofft nun, so „noch mehr Projekte noch effizienter“ über die Bühne bringen zu können.
Bisher hat Collective Energy rund 15 Projekte umgesetzt – eines etwa für die Austria Wien. Für die Solaranlage im Wiener Stadion wurden mehr als 100.000 Euro bei den Fans eingesammelt – diese bekamen im Gegenzug Fanshop und Ticket-Office Vergünstigungen im Fanshop und im Ticket-Office. derzeit laufen zwei neue Projekte – eines für einen Biohof, ein anderes für ein Weingut.
“Jeder Betrieb, der eine Dienstleistung oder ein Produkt hat, das regelmäßig gekauft wird, kommt in Frage”, sagt Zinganell zu Trending Topics. “Die Unternehmen machen das nicht wegen Finanzierungsschwierigkeiten, sondern weil es tolle Marketing-Kampagnen sind, mit denen man Kunden an einen Betrieb binden kann.”