Energy

Commonsun: Wiener Startup kümmert sich um Sonnenstrom für Miethäuser

Florian Prasky und David Hladik haben commonsun gegründet © commonsun
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In Wien könnten demnächst alle neu gebauten Häuser verpflichtend mit Solaranlagen ausgestattet werden. Für Immobilienbesitzer bedeutet das einen beträchtlichen Aufwand, vor dem viele bisher zurückschrecken würden, meint Florian Prasky, der mit seinem Startup commonsun in die Bresche springen will.

Photovoltaik am Dach habe Vorteile für alle Beteiligten, wenn man es richtig umsetzt, ist Prasky überzeugt. Bei neuen Projekten will er gemeinsam mit seinem Co-Founder David Hladik das Beste für Immobilienbesitzer, Mieter, aber auch Kleinanleger herausholen. „Es ist nicht 5 vor 12, sonder 12 und wir wollen alle etwas tun“, sagt Prasky in Hinblick auf die Klimakrise. Eine Investition in erneuerbare Energie sei ein guter Weg und in diesem Fall auch einer, bei dem man „etwas zurückbekommt“.

Investment ab 100 Euro möglich

Konkret verspricht commonsun eine jährliche Rendite von 4 bis 5 Prozent. Investments sollen schon ab einem Betrag von 100 Euro möglich sein. Außerdem arbeitet das Startup an einer App, über die Anleger den Output der von ihnen unterstützten Anlage beobachten können. „Wir wollen, dass man live sieht, wieviel Strom produziert wird und wieviel Geld man als Anleger dadurch verdient“, so Prasky im Gespräch mit Tech & Nature.

Billigerer Strom für Mieter

Für Mieter will commonsun einen billigeren Strompreis garantieren. „Bei solchen Gemeinschaftsanlagen bezahlen Mieter oft sogar einen höheren Strompreis als davor“, sagt der Gründer, der solche Anlagen aus der Nische führen will. Das Wiener Startup will mit einer Software dafür sorgen, dass durch die Gemeinschaftsanlage die Stromkosten für jeden Mieter individuell sinken. Der Mieter kann die letzte Stromrechnung hochladen und egal welcher Tarif zur Anwendung kam, über die Gemeinschaftsanlage wird die Kilowattstunde um einen Cent billiger sein.

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Der Durchschnittspreis für eine Kilowattstunde Strom liege in Österreich bei etwa 22 Cent. Davon seien rund ein Drittel Stromkosten, ein Drittel Netzgebühr und ein Drittel Steuern und Abgaben. Der Spielraum für den Strompreis einer Gemeinschaftsanlage ist also groß, da Netzgebühren wegfallen und auch Gebühren und Abgaben unter bestimmten Bedingungen nicht geleistet werden müssen.

Gemeinschaftsanlagen digital abwickeln

Commonsun will solche Projekte von der Erstberatung bis zur Wartung übernehmen und diesen Prozess nun soweit möglich digitalisieren. Immobilienbesitzer können Photovoltaik-Anlagen inklusive Finanzierung über Crowdinvestment und Stromverkauf an Mieter dann über die Plattform komplett digital abwickeln, so die Vision der Jungunternehmer. Das Geschäftsmodell von commonsun basiere dabei auf einer Service-Gebühr, die sich nach den vom Eigentümer gebuchten Services richtet.

Noch steht das Team um Prasky aber ganz am Anfang. Zwei Projekte haben sie derzeit „in der Pipeline“ – beide haben sich durch die Coronavirus-Krise verzögert. Bis Frühjahr 2021 aber hofft commonsun, die erste Anlage in Betrieb nehmen zu können. Und die neue Verpflichtung könnte dem Startup zusätzlichen Aufwind bescheren. Die Novelle der Wiener Bauordnung sieht erstmals eine Photovoltaik-Verpflichtung für Neubauten auch im Wohnbau vor.

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