Conda setzt für die Erweiterung des Geschäftsmodells auf Blockchain und plant einen ICO
Die österreichische Crowdinvesting-Plattform Conda startet in Kürze einen ICO. Das Unternehmen der Gründer Daniel Horak und Paul Pöltner hält ein Initial Coin Offering für die sinnvolle Erweiterung des eigenen Geschäftsmodells. „Wir wollen eine Infrastruktur für alternative Finanzierungsformen kreieren und damit den Finanzmarkt der Zukunft schaffen. Die Blockchain bietet uns die Möglichkeit, eine standardisierte Architektur aufzubauen, die als Basis für ein dezentrales Netzwerk an Crowdfinancing-Plattformen dienen kann“, sagt Daniel Horak, der Conda vor mehreren Jahren gemeinsam mit Paul Pöltner gestartet hat. Hier können sich Interessierte über den Ablauf informieren.
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„Wir arbeiten mit der Technologie schon seit knapp einem Jahr und haben uns auch primär zunächst aus dieser Richtung genähert“, so Horak weiter. Sowohl für das Fundraising an sich, als auch für die Verwaltung der Investitionen und Abwicklung der Prozesse sieht Conda in der Blockchain-Technologie die logische Weiterentwicklung des eigenen Geschäftsmodells. Bestehende Services werden dadurch weiter automatisiert und neue Angebote und damit Einnahmequellen geschaffen.
Erfahrungen mit rechtlichen Herausforderungen im Kapitalmarkt
Conda hat in den vergangenen Jahren seine Erfahrungen mit den Besonderheiten der österreichischen Finanzgesetzgebung gemacht. Nach der Pionierarbeit von Heini Staudinger, der mit seinen Versuchen, die Schuhproduktion über ein Kleininvestoren-Netzwerk finanzieren zu lassen, gehörte Conda zu den ersten Verfechtern des neuen Modells der Unternehmensfinanzierung, die letztlich 2015 in das Crowdfunding-Gesetz mündete. Seitdem hat Conda mehr als 19 Millionen Euro für über 80 unterschiedliche Projekte eingesammelt.
Whitelabel-Lösung für ICOs
Kürzlich kündigte das Unternehmen an, eine eigene White-Label-Lösung für ICOs auf den Markt zu bringen (Trending Topics berichtete). Die Software soll die technische Infrastruktur bereitstellen, damit Startups einen ICO bestmöglich durchführen können. „Wir haben die technische und rechtliche Erfahrung im Bereich der Alternativfinanzierungen und können damit jungen Unternehmen eine weitere Möglichkeit anbieten, schnell und unkompliziert an Kapital zu kommen“, so Pöltner.
Die Entscheidung zu einem eigenen ICO fiel durch den Wunsch, die Community stärker in die Entwicklung des Ecosystems einzubeziehen und die technische Infrastruktur weiter zu entwickeln und zu öffnen. „Seit einigen Monaten nehmen wir ein verstärktes Interesse an Co-Finanzierungen wahr, also dass Unternehmen auf mehreren Plattformen gleichzeitig Kapital einsammeln. Zudem steigen die Anfragen aus Ländern, in denen wir nicht aktiv sind“, so Horak.
Durch den ICO wird die Infrastruktur geschaffen, mit der Investoren schnell und unkompliziert international und Plattform-übergreifend in Unternehmen (Startups, KMUs, etc.) investieren können. „Für uns ist das die logische Weiterführung der Idee des Crowdinvestings, daher ist Conda prädestiniert für einen ICO“, sagt Horak. Aktuell steht die Entscheidung der Finanzmarktaufsicht über das Projekt noch aus. „Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen und wollen nicht, dass irgendwelche Fragen offen bleiben“, so Pöltner.
Reputation der ICOs in Gefahr
Die Reputation der ICOs geriet durch einige Fälle letztlich in Schieflage. Zwei Projekte waren mit horrenden Kapitalisierungswünschen angetreten. Hydrominer wollen mit ihrem Green-Mining-Ansatz bis zu 80 Millionen Euro einsammeln, die Bitcoin-ATM-Anbieter Cointed gar bis zu 140 Millionen Euro. Vor allem die Geschäftspraktiken von Cointed wurden in den digitalen Fachmedien stark angezweifelt.
„Wir wollen den Fokus auf die technischen Möglichkeiten der Blockchain lenken. Wir haben ein konkretes Geschäftsmodell, das sich auf die Zukunftstechnologie stützt und keinen Hype ausnutzen, sondern ein nachhaltig sinnvolles Modell gemeinsam mit der Community etablieren“, so Horak abschließend.
Der ICO soll in den kommenden Wochen starten. Zuerst wird demnächst das Whitepaper veröffentlicht und mit Interessierten diskutiert, anschließend in einem Pre-Sale die bestehende Conda-Communiity um ihre Einsätze gebeten. Auch mit internationalen Banken ist Conda in Gesprächen. man will herausfinden, wie etablierte Finanzinstitutionen die neue Art der Finanzierung sinnvoll nutzen bzw. Synergien geschaffen werden können. Finanzierungsziele und genaue Funktionen des Token werden erst nach Veröffentlichung des White Paper bekannt. Wir werden darüber berichten.
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