Conda hilft: Crowd-Investoren sollen Tourismus unter die Arme greifen
Die Crowdinvesting-Plattform Conda will der angeschlagenen Tourismus-Branche unter die Arme greifen. Unter conda-hilft.at können Betriebe Projekte einreichen, um eventuell mit Unterstützung von Klein-InvestorInnen durch die aktuelle Krise kommen zu können. Unterstützt wird die Kampagne vom Österreichischen Hotelierverband (ÖHV) sowie von der Erste Bank und Sparkassen.
Conda: Rund 17.000 potenzielle InvestorInnen
Conda verzichte im Rahmen von „Conda hilft: Tourismus“ auf einen „Großteil“ der Gebühren, genaue Angaben fehlen allerdings. Jedenfalls soll nur dann, wenn genügend Kapital von Investorinnen und Investoren eingesammelt wird, „eine kleine Provision im niedrigen einstelligen Prozentbereich“ fällig sein. „Somit haben die Tourismusbetriebe die in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten notwendige Sicherheit“, heißt es von der Plattform. Gedacht ist „Conda hilft“ vor allem für die Hotellerie. Nach dem Einstellen des Projekts sammelt der Tourismusbetrieb Kapitel von der Crowd, also Privatpersonen, die helfen wollen, ein. Die Crowdinvesting-Plattform verweist auf aktuell rund 17.000 Crowd-InvestorInnen, die auf der Plattform angemeldet sind.
Zinsen „auf Naturalbasis“
Es gibt aber noch eine weitere Besonderheit: Zinszahlungen für das bereitgestellte Kapital sollen auf „Naturalbasis in Form von Gutscheinen“ erfolgen, die nur im Betrieb eingelöst werden können. Das soll die Auslastung des Hotels sowie die Umsätze in der Post-Corona-Phase ankurbeln. Jeder Crowd-Investorin, jeder Crowd-Investor ist ein künftiger Gast und werde zusätzlichen Umsatz bringen, hofft man bei Conda – und wohl auch den Betrieben. „Hoteliers haben oft eine sehr gute Beziehung zu ihren Kunden. Das ist die perfekte Basis für erfolgreiches Crowd-Investing“, sagt Daniel Horak, der Gründer von Conda. „Irgendwann ist Corona Geschichte, und für die Tourismus-Betriebe, die es jetzt nutzen, ist ‚Conda hilft: Tourismus‘ dann nicht nur finanzielle Hilfe, sondern Umsatz-Booster“.
Hoteliervereinigung optimistisch
Optimistisch zeigt man sich auch bei der Hoteliervereinigung: „‚Conda hilft: Tourismus‘ ist Hilfe zur Selbsthilfe. Vor allem Hotels, die in den letzten Jahren in ihr Gästebeziehungs-Management investiert haben, können vom Crowdinvesting profitieren. Hoteliers haben damit in diesen herausfordernden Zeiten ein neues Tool in der Hand um ihren Betrieb wirtschaftlich stärker aufzustellen“, sagt Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung. Mit an Bord ist zudem auch die Erste Bank. Willibald Cernko, Firmenkundenvorstand: „Hotels und Gastronomiebetriebe haben traditionell eine schwache Eigenkapitalausstattung. Das kann sich natürlich speziell in Krisenzeiten dramatisch bemerkbar machen. Ich halte diese Initiative für ein gutes Mittel, um hier Abhilfe zu schaffen und damit auch die Kriterien für eine mögliche Finanzierung zu verbessern.“
Anfang 2020 wurde „Conda hilft“ ins Leben gerufen, um von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen rasch helfen zu können. Als erste Firma, die die Internet-Plattform nutzte, um in der Krise zu Geld zu kommen, schaffte es damals Starbike in die Schlagzeilen.
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