Initial Coin Offering

Conda: Österreichische Crowdinvesting-Plattform bringt eigene White-Label-Lösung für ICOs auf den Markt

Paul Pöltner ist Mitgründer von Conda. © startup300
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“Für uns ist Blockchain der nächste logische Schritt.” Im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag morgen (mehr dazu hier) in Wien hat Paul Pöltner, Vorstand der Conda AG, angekündigt, eine eigene Plattform für Initial Coin Offerings (ICOs) auf den Markt zu bringen. Die White-Label-Lösung, die sich etwa Startups lizensieren können, soll die technische Infrastruktur bereitstellen, um einen ICO durchführen zu können. So soll es für Projekte möglich werden, Kryptogeld zur Unternehmensfinanzierung einsammeln zu können. Ein erstes Projekt werde die Software noch im Laufe des Jahres einsetzen, so Pöltner, eine Ankündigung dazu soll im Oktober folgen.

Conda gehört zu den größten Crowdinvesting-Plattformen in Österreich und hat bis dato mehr als 19 Millionen Euro für mehr als 80 unterschiedliche Projekte eingesammelt. Mit „Conda Online“ bietet man seit geraumer Zeit ein Grundgerüst für Crowdinvesting an, das unter anderem eine Anbindung an den Zahlungsdienstleister Lemonway beinhaltet und unter anderem von Austria Wien verwendet wurde. Nach dem gleichen Schema will man auch die ICO-Plattform auf den Markt bringen. Bei Conda beschäftigt man sich seit mehr als einem Jahr mit dem Blockchain-Thema.

Ethereum als Basis

Die ICO-Plattform von Conda wird laut Pöltner eine eigene Wallet für die Investoren bereitstellen. Beim Wechseln von Euros in Kryptogeld arbeitet Conda mit dem österreichischen Exchange BitPanda zusammen. Verwenden sollen sie vor allem Startups können, die eine Blockchain-Technologie auf Ethereum-Basis entwickeln. Um den regulatorischen Rahmen müssen sich die Macher dann selber kümmern, Conda stellt nur die Plattform, eben als White-Label-Lösung, zur Verfügung. Preise werden auf individueller Basis ausgehandelt.

Für die Zukunft hat Pöltner viel Fantasie. “Man kann via Blockchain auch Gesellschafterversammlungen abbilden oder Nachrichten versenden”, so der Conda-Vorstand. So wären auch revisionssichere Votings der Gesellschafter oder Auszahlungen über „Smart Contracts“ möglich, allerdings müsste dazu erst ein rechtlicher Rahmen definiert werden. Bei Conda sieht man ICOs künftig jedenfalls als weitere wichtige Form für Unternehmensfinanzierungen.

ICOs immer beliebter als alternative Finanzierungsform

International sind bereits einige Projekte an den Start gegangen, die ebenfalls ICO-Plattformen zur Verfügung stellen wollen – etwa Komodo oder Lykke. Insgesamt ist laut dem ICO Tracker von CoinDesk.com weltweit Kryptogeld im Gegenwert von mehr als zwei Milliarden Dollar über ICOs in Startups geflossen. Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Projekte zumeist Ether bekommen und den Anlegern dafür im Gegenzug eine bestimmte Menge ihrer eigenen Kryptowährung auszahlen. Wie diese sich entwickelt, ist oft abhängig davon, wie das Startup performt. Wie viel Ethereum vom Startup in Fiatgeld (Euro, Dollar) umgewechselt wird) ist unterschiedlich.

In Österreich hat die Jungfirma byte heroes (a.k.a. Herosphere) vor eineinhalb Wochen den ersten ICO nach österreichischem Recht gestartet. Bis dato konnte Ether im Gegenwert von mehr als einer Million Dollar eingesammelt werden (Trending Topics berichtete).

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