Conota: Vorarlberger Kamera-App schafft vier Millionen Downloads – ohne iPhone

Unglaublich aber wahr: Auch im Jahr 2025 noch kann man aus Österreich, genauer gesagt Vorarlberg heraus weltweiten Erfolg mit einer Kamera-App haben – und zwar nur auf Android ohne eine iPhone-Version. Die österreichische B2B-Kamera-Anwendung Conota Camera hat mittlerweile mehr als 4 Millionen Downloads im Google Play Store erreicht. Das 2020 gestartete Projekt wird laut Entwickler-Angaben täglich von etwa 100.000 Nutzern eingesetzt, vorwiegend in den Bereichen Bauwesen, Handwerk, Technik und Industrie.
Die App ist speziell für die automatisierte visuelle Dokumentation konzipiert. Bei jeder Fotoaufnahme werden projektrelevante Informationen wie Zeitstempel, Standortdaten und Notizen direkt im Bild, Dateinamen und in den Metadaten erfasst. Diese Funktion zielt darauf ab, die Nachbearbeitung von Aufnahmen zu reduzieren und die Kommunikation zwischen Teams zu erleichtern.
Haupteinsatzgebiete sind Branchen, in denen eine strukturierte und nachvollziehbare Fotodokumentation erforderlich ist. Die App wird nach Unternehmensangaben international sowohl von Einzelunternehmern als auch von Mitarbeitern größerer Industrieunternehmen genutzt. Insgesamt wurden mehr als eine Milliarde Fotos mit der Vorarlberger App gemacht.
Unternehmensentwicklung und Ursprung
Gründer Michael Kostner entwickelte die App auf Basis seiner Erfahrungen als Energieingenieur. Die Anwendung entstand aus dem praktischen Problem, dass die Nachbearbeitung von Baustellenfotos und -notizen einen erheblichen Zeitaufwand erforderte. Zuerst wurde die Kamera-App komplett kostenlos in den Play Store gestellt, seit 2024 wird mit der kostenpflichtigen Pro-Version monetarisiert. Für diese Variante soll es mittlerweile viele tausende zahlende User geben.
Das Unternehmen plant für 2025 die Einführung weiterer Business-Funktionen, die auf Teamarbeit ausgerichtet sind. Diese umfassen Lizenzierungsmöglichkeiten, API-Schnittstellen und Projektstrukturierungsfunktionen, die offenbar Teil der Monetarisierungsstrategie sind.
„Die Nutzer schätzen die App wirklich sehr, denn sie bringt nicht nur Ordnung in die Baustellendokumentation, sondern spart auch eine Menge Zeit“, sagt Michael Kostner, Gründer der App und früher selbst auf Baustellen in Schottland aktiv. „Ich habe das selbst erlebt, als ich noch als Ingenieur gearbeitet habe. Nach jedem Baustellenbesuch mussten Fotos und Notizen mühsam sortiert und aufgearbeitet werden. Oft hat das mehr als eine Stunde pro Besuch gekostet. Das fällt jetzt komplett weg.“
Technische Weiterentwicklung
Für das laufende Jahr plant Conota die Integration neuer Technologien. Dazu gehören:
- LiDAR-Messungen direkt im Foto (für iOS-Geräte)
- KI-basierte Objekterkennung und automatische Beschriftung
- Erweiterte Funktionen für Unternehmensteams
Die Anwendung positioniert sich in einem spezialisierten Marktsegment für B2B und technische Dokumentation, in dem es laut Unternehmensangaben nur wenige vergleichbare Angebote gibt.