E-Auto: Continental und Grazer Startup Volterio arbeiten gemeinsam an intelligentem Laderoboter
Die Frage, wie Elektroautos zukünftig am optimalsten geladen werden können, beschäftig eine Vielzahl von Startups und alteingesessenen Konzernen. Nun aber geben zwei dieser Unternehmen einen möglichen Durchbruch bekannt. Zumindest die Idee eines solchen. Im Mittelpunkt der Überlegungen: Automatisches Laden. Das allein ist natürlich kein neuer Ansatz. Im Gegenteil, die Vorstellung statt Ladesäulen, an welchen die Autos erst händisch per Kabel verbunden werden müssen, das „Tanken“ direkt über im Boden integrierte Ladepunkte zu ermöglichen, reizt viele Innovationsgetriebene. So auch bekannte Unternehmen aus der Automobilbranche. Wie der deutsche Automobilzulieferer Continental nun aktuell bekannt gibt, arbeitet dieser an einem intelligenten Laderoboter. Dafür hat sich das Unternehmen mit dem Grazer Startup Volterio zusammengeschlossen. Das österreichische Startup ist versiert in der Technologie und gibt selber von sich an, die weltweit erste vollautomatische Ladelösung entwickelt zu haben. Nun haben beide Unternehmen ihre bisherigen Forschungsentwicklungen für eine gemeinsame Lösung verbunden. Der dadrauf aufbauende intelligente Laderoboter soll nun durch die Kooperation den schnellsten Weg in die Praxis finden.
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Automatisches Laden ermöglichen
Anders als bei anderen automatisierten Ladeansätzen, soll das Ladesystem der beiden Unternehmen nicht über ein Magnetfeld funktionieren, sondern physisch über eine leitende Funktion. So soll die Ladeeffizienz bewahrt werden können. Die vollautomatische Ladelösung der Unternehmen besteht aus zwei Komponenten. So gibt es zum einen die Einheit im Fahrzeugunterboden und die zweite Komponente befindet sich auf dem Garagenboden. Sobald das Auto geparkt ist, sollen sich diese beiden Komponenten durch den Roboter automatisch verbinden. Dazu ist im Ladesystem ein intelligentes System integriert, das unter anderem über Ultrabreitband-Funktechnik gesteuert wird, so die Unternehmen.
Hinzu kommt, dass der Laderoboter dadurch selbst eine Abweichung von bis zu 30 Zentimetern von der idealen Parkposition korrigieren könne und es durch eine“kegelförmige Steckverbindung zwischen Boden- und Fahrzeugeinheit“ unerheblich sei, in welchem Winkel ein Fahrzeug zur Bodeneinheit steht, so die Unternehmen. „Unser Laderoboter ist ein echter Evolutionsschritt, um Elektromobilität bequemer und alltagstauglicher zu machen“, so Christoph Falk-Gierlinger, Geschäftsführer von Continental Engineering Services (Ces), „Mit Volterio haben wir den idealen Partner, um eine effiziente und einfache Lösung für das Laden von Elektrofahrzeugen zu entwickeln.“
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Serienproduktion für 2024 geplant
Als Zielgruppe für ihren Laderoboter visieren CES und Volterio zunächst Privatkund:innen und die Nutzung in der heimischen Garage an. Das soll auch schon zeitnah möglich sein. Erste seriennahe Laderobotersysteme sind bereits für Mitte 2022 geplant, geben die beiden Kooperationspartner heute bekannt. Die tatsächliche Serienproduktion des Systems sei dann für 2024 geplant, mit Produktionsstandort in Deutschland über CES. Diese werden dafür das Erfüllen der notwendigen Zertifizierungskriterien der Automobilindustrie übernehmen und das System zur Serienreife entwickeln, so die Angaben in einer aktuellen Pressemeldung.
Geplant ist es zunächst, wie bereits Eingangs erwähnt, Ladestationen für Privathaushalte zu entwickeln. Diese sollen über eine Leistung von 22 kW Wechselstrom verfügen und in bestehenden Modellvarationen nachgerüstet werden können. In weiterer Zukunft ist zudem eine in den Boden versenkbare Schnellladelösung für den öffentlichen Raum geplant. Diese soll dann in Parkhäusern, Tankstellen oder Werksgeländen mit einer Ladeleistung von mehr als 50 kW Gleichstrom installiert werden.