COP26: Staaten & Auto-Konzerne definieren Aus für Verbrenner
Während politische Entscheidungsträger:innen auf der derzeitigen Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow den internationalen Klimaschutz voranbringen wollen, sind andere Teilnehmer:innen mit anderen Motiven angereist. Es ist hinlänglich bekannt, dass fossile Konzerne die UN-Konferenzen besuchen, um auf die Ergebnisse der Verhandlungen Einfluss zu nehmen. Denn die Etablierung von mehr Klimaschutzmaßnahmen, allen voran Entscheidungen zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, ist schlecht für ihr Kerngeschäft. Allein 503 Lobbyist:innen aus der Fossilindustrie sind in diesem Jahr auf der COP26 zugegen, wie verschiedene NGOs am Montag berichteten. Laut den NGOs wären die Lobbyist:innen demnach die größte Regierungsdelegation und übersteigt somit die Anzahl von Teilnehmenden aus Großstaaten wie den USA oder China.
Nach Kohle nun der Verbrenner
Trotz der Präsenz, die die Fossilindustrie bei der COP26 zeigt, gab es nun einige Initiativen gegen die klimaschädlichen fossilen Brennstoffe. Mehr als 160 Staaten traten vergangene Woche Initiativen zum Kohleausstieg bei, wir berichteten. Nun scheint es auch im Automobilsektor Bewegung zu geben. In der letzten Woche der Weltklimakonferenz kündigten nun mehr als zwei Dutzend Staaten in einer gemeinsamen Deklaration ein Aus für den klimaschädlichen Verbrennungsmotor an.
Der Initiative gehören demnach 24 Staaten, elf Autohersteller sowie einige Städte, Unternehmen und Investoren an. Gemeinsam wollen sie ein Enddatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotor mit 2035 in den führenden Märkten, im Rest der Welt bis 2040 festlegen, wie der britische Gastgeber des Klimagipfels mitteilte. Zu den beteiligten Autokonzernen gehören der britischen Regierung zufolge neben Mercedes-Benz, General Motors und Volvo auch die indischen Hersteller Avera Electric Vehicles und Gayam Motor Works.
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Österreich dabei, Deutschland fehlt
Regierungen wollen laut der britischen Mitteilung „darauf hinarbeiten, dass alle Verkäufe von neuen Pkws und leichten Nutzfahrzeugen bis zum Jahr 2040 weltweit und in den führenden Märkten bis spätestens 2035 emissionsfrei sind“. Zu den beteiligten Regierung gehören neben Österreich unter anderem auch Großbritannien, Kanada, Polen und Finnland.
Andere Staaten mit großer Automobilindustrie, darunter Deutschland und Frankreich, haben die Deklaration bisher nicht unterzeichnet. Ebenso ist die USA als Ganzes nicht dabei, dafür eben US-amerikanische Autohersteller wie Ford und General Motors sowie einzelne Städte, darunter Dallas, Los Angeles, New York City oder San Francisco. Auch die Bundesstaaten Kalifornien und New York unterzeichneten die Deklaration.
Nach Einschätzung von Expert:innen ist eine Umstellung von fossilen auf saubere Antriebsformen zur Erreichung der internationalen Klimaziele von entscheidender Bedeutung. Am heutigen Mittwoch soll Medienberichten zufolge ein erster Entwurf für die Abschlusserklärung veröffentlicht werden. Umweltschützer:innen kritisierte die bisher publizierten Stichpunkte als schwach und unkonkret.
Anmerkung Redaktion: Ergänzung Inhalte der Deklaration inklusive Liste der Teilnehmenden um 12:30 Uhr.