Überwachung

Coronavirus: Polen setzt auf App und Gesichtserkennung zur Quarantänekontrolle

Mann mit Gesichtsmaske in Hongkong. © Photo by Free To Use Sounds on Unsplash
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Der Kampf gegen den Coronavirus hat in vielen Ländern auch Konsequenzen bei der Überwachung. Litauen beispielsweise hat nun die zurückgelegten Routen von infizierten Menschen frei zugänglich gemacht, die Namen aber immerhin anonymisiert. Polen setzt indes auf eine App, mit der Infizierte täglich mit einem Foto bestätigen müssen, dass sie die Quarantäne einhalten.

Litauen hat eine Webseite veröffentlicht, die alle Informationen zum Coronavirus und über alle bekannten bisherigen Fälle sammelt. Die Daten sollen vom Gesundheitsministerium stammen, eingeflossen sein dürften auch die Aussagen der Infizierten. Daraus entstanden ist eine Übersicht aller Infizierter, samt Infos zu ihrer Rückkehr (wann, wo), welche Verkehrsmittel sie benutzt hat (Öffis?) und wann sie an welchen Orten war. Auch der Krankheitsverlauf samt Diagnosetag sind so abrufbar. Litauen anonymisiert aber immerhin den Namen der oder des Infizierten. Das gesamte Land befindet sich seit Anfang dieser Woche in Quarantäne.

Polen setzt auf App und Gesichtserkennung

Polen geht sogar noch einen Schritt weiter, um die Ausbreitung des Coronavirus in den Griff zu bekommen. Dort setzt man auf eine App, die Infizierte installieren müssen. Gesunde Menschen haben keinen Zugang, der Account wird bei der Erfassung der Infektion an Telefonnummer und Namen der oder des Infizierten verknüpft. Ein- bis mehrmals täglich bekommen Personen in Quarantäne eine SMS und müssen dann innerhalb von 20 Minuten ein Selfie mit der App übermitteln. Dabei wird der Standort erfasst und eine spezielle Software gleicht das Foto mit der Datenbank ab.

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Dazu wird zusätzlich ein Referenzfoto geschossen. Kommt innerhalb der Zeitspanne keine Antwort von der erkrankten Person, „ist das ein Signal an die Polizei, dass sie prüfen soll, ob die Quarantänebestimmungen nicht verletzt werden“, schreibt das polnische Ministerium.

App in den Stores verfügbar

Der Minister für Digitalisierung Marek Zagórski, erklärte dazu, dass die App „am besten sofort nach der Ankunft in der Quarantänestation“ installiert werden soll. Und weiter: „Unsere Anwendung ist kostenlos und sicher. Wir haben sie in Zusammenarbeit mit Experten auf diesem Gebiet geschaffen. Sie finden die App im Google Play oder im App Store“. Das Ministerium rät zudem, bei der Benutzung der Anwendung nicht zu vergessen, das Telefon aufzuladen die SMS regelmäßig zu überprüfen. Über die App werden auch Informationen geteilt. Außerdem soll es möglich sein, über die Anwendungen einen Sozialarbeiter zu kontaktieren.

A1 zeichnet Bewegungsströme auf

Zuletzt wurde in Österreich bekannt, dass auch A1 der Regierung anonymisierte Bewegungsprofile aller Handynutzer mit A1-Vertrag zur Verfügung stellt. A1 erklärte dazu: „Jedes Handy bekommt eine für das Tracking automatisch zufällig generierte Nummer zugewiesen. All diese Nummern werden alle 24 Stunden frisch vergeben (also erneut anonymisiert). Damit ist es nicht einmal möglich, nachzuvollziehen, wohin sich die anonymisierten User über längere Zeiträume hinbewegen“. Vorerst soll sich daran auch nichts ändern.

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