Coronavirus: Weltweit stoppen Unternehmen ihre Produktion
Der Coronavirus sorgt europaweit für vorübergehende Firmenschließungen, Produktionsstopps und Kurzarbeit. Auch für die Automobilbranche hat die Krise weitreichende Folgen. Unter anderem gaben PSA, Renault und VW bekannt, Teile der Produktion von Elektroautos vorerst zu schließen. Nachfolgend ein Überblick aller betroffenen Konzerne und Modelle. Auch Airbus hat kürzlich einen Stop der Produktion vermeldet.
PSA vermeldete die Schließung einzelner Standorte gestern. Zu PSA gehören Citroën, DS, Opel, Peugeot und Vauxhall. Vom Unternehmen heißt es: „Aufgrund der in den letzten Tagen beobachteten Beschleunigung schwerwiegender COVID-19-Fälle in der Nähe bestimmter Produktionsstätten, Versorgungsschwierigkeiten bei großen Zulieferern sowie des plötzlichen Rückgangs der Automobilmärkte hat der Vorstandsvorsitzende der Groupe PSA mit den Mitgliedern des Krisenteams über die Schließung der Fahrzeugproduktionsstätten […] entschieden.
+++Corona-Krise: Die größte Challenge unserer Zeit+++
Geschlossen werden die Standorte in Mulhouse (Frankreich), Madrid (Spanien), Poissy, Rennes, Sochaux (Frankreich), Saragossa (Spanien), Eisenach, Rüsselsheim (Deutschland), Ellesmere Port (Vereinigtes Königreich), Gliwice (Polen), Hordain (Frankreich), Vigo (Spanien), Mangualde (Portugal), Luton (Vereinigtes Königreich) und Trnava (Slowakei). Geschlossen wird vorerst bis zum 27. März.
Renault schließt zwölf Standorte
Renault verkündete ähnliche Schritte: „Ab Montag, dem 16. März, wird der Renault-Konzern zum Schutz seiner Mitarbeiter im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie und in Übereinstimmung mit den von der französischen Regierung getroffenen Maßnahmen alle Produktionsaktivitäten an den französischen Industriestandorten einstellen.“ Diese Aussetzungen würden zwölf Standorte und 18.000 Beschäftigte in Frankreich betreffen. Mit einem Termin für die Wiederaufnahme der Produktion wartet Renault noch ab.
Ford und FiatChrysler schließen
Auch bei FiatChrysler stehen die Produktionshallen still. „Fiat Chrysler Automobiles N.V. gab heute bekannt, dass seine Tochtergesellschaften FCA Italien und Maserati die Produktion in den meisten Ländern vorübergehend einstellen werden“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Pause ist bis zum 17. März geplant. Ford schloss die Fabrik in Valencia, berichtet heise.de.
VW „fährt Fertigung herunter“
Wie Reuters berichtet, fährt auch Volkswagen „die Fertigung von Seat im spanischen Martorell und im VW-Werk in Navarra herunter“. Das VW-Werk in der Nähe von Lissabon soll die Produktion zumindest drosseln. Für den Standort im deutschen Wolfsburg wird überlegt, wegen fehlender Teile die SUV-Produktion an zwei Tagen aussetzen. Bei Audi soll die Produktion im Werk in Brüssel wegen verängstigter Mitarbeiter stocken.
Wie Heise berichtet, könnten folgende Modelle wegen des Coronavirus später auf den Markt kommen. Wir aktualisieren die Liste laufend.
- Opel Corsa-e
- Renault Zoe
- VW ID.3
- Audi E-Tron
Weitere Modelle werden wohl betroffen, wenn die Hallen zu lange leer stehen.
Airbus macht in Spanien und Frankreich zu
Unterdessen wurde heute bekannt, dass auch andere Branchen die Produktion stoppen oder herunterfahren. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus produziert derzeit in Spanien und Frankreich nicht mehr, zumindest vier Tage lang. Danach ist geplant, unter besonderen Hygienevorschriften weiter zu machen. Mitarbeiter, die Home Office machen können, sollen zuhause bleiben.
+++Warum exponentielle Ausbreitungsszenarien so schwer zu fassen sind+++
In Österreich prüft die voestalpine in diesen Stunden, welche Werke geschlossen werden sollen. Magna Steyr stoppte die Produktion wegen des Coronavirus bereits für mindestens zwei Wochen. Am Flughafen Wien steht indes der Regulärbetrieb vor der Schließung.