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Coronavirus: Wie kleine Sportstudios jetzt auf Online-Kurse umsatteln

Yoga in Zeiten des Coronavirus: Lieber alleine daheim © Unsplash
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Mit Ausgangsbeschränkung und Versammlungsverbot fällt für viele Menschen auch das gewohnte Trainingsprogramm aus – Fitnessstudios, Yogaklassen oder Kletterhallen bleiben geschlossen. Weil sich das nicht nur auf die Fitness der Kunden schlägt, sondern auch auf die wirtschaftliche Situation zahlreicher kleinerer Studios, sattelt ein großer Teil der Branche nun auf online um.

Eines der ersten Yogastudios in Wien, das die Pforten seiner zwei Standorte geschlossen hat, war Coming Hooomm. „Am Mittwoch habe ich noch unterrichtet, am Donnerstag war bereits zu“, erinnert sich Yogalehrer Johannes Baluch. Das sei wirtschaftlich sicher eine schwierige Entscheidung gewesen, aber Gesundheit gehe eben vor.

Mit dem gewohnten Lehrer im Wohnzimmer

Einen Tag später hat Studio-Chefin Sandra Papesch-Großkopf bereits das erste Video aufgenommen und auf YouTube hochgeladen – kostenlos, zum Ausprobieren. Mittlerweile gibt es regelmäßig Online-Klassen: „Wer bucht, bekommt einen Link zugeschickt, der für 12 Stunden aktiv ist“, erklärt Baluch. In erster Linie helfe das Angebot ihren bestehenden Mitgliedern, denn viele hätten aus Solidarität und zur Unterstützung ihre Mitgliedschaft nicht gekündigt. „Das Angebot auf YouTube ist groß, aber es geht darum, mit dem gewohnten Lehrer praktizieren zu können – es geht um das Attachment“, meint der Yogalehrer.

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Mehr als 1.000 Online-Klassen auf Eversports

Laut Sportkurs-Plattform Eversports stellen zahlreiche kleinere Studios wie Coming Hooomm derzeit auf Online-Kurse um. Neben dem Wiener Yogastudio seien es mittlerweile mehr als 250 Studios aus sieben Ländern, die mehr als 1.000 verschiedene Klassen anbieten. „User können also auch Live-Klassen von Studios aus verschiedenen Ländern in Europa mitmachen. Es ist schön zu sehen wie sehr dass Menschen auch über verschiedene Länder hinweg verbindet“, findet Eversports-Mitbegründer Hanno Lippitsch.

Um ein Vielfaches mehr Teilnehmer

Ein Vorteil, den auch Coming Hooomm sieht: Mit Online-Kursen kann man ein größeres Publikum erreichen. „Unsere Klassen sind üblicherweise mit 20 Personen begrenzt“, sagt Baluch. Im letzten Online-Kurs seien es mehr als 60 Teilnehmer gewesen, also mehr als das Dreifache. Und es geht noch mehr: „Es gab bereits Klassen mit mehr als 200 Teilnehmern. Da waren die Studios teilweise sehr überrascht“, so Lippitsch.

Für Eversports selbst sind die Online-Kurse technisch kaum eine Umstellung gewesen – man stelle wie gewohnt die Buchungs- und Zahlungs-Infrastruktur zur Verfügung. Dasselbe gilt für die Fitnesskurs-Abo-Plattform myClubs, auf der das Online-Angebot ebenfalls stark wächst. Die Studios hingegen seien laut Lippitsch noch dabei, herauszufinden, welche Tools am besten funktionieren und würden etwa auf YouTube Livestream, Google Meet, Zoom oder Skype setzen.

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Herausforderung: live und interaktiv

Die Kurse von Coming Hooomm sind vorerst nicht interaktiv – für Baluch eine große Herausforderung, wie er betont: „Üblicherweise bin ich in meinen Klassen eher der Dirigent, der herumgeht und die Teilnehmer in die Yogapositionen ‚einrichtet'“. Dank verschiedener Videokonferenz- oder Livestream-Lösungen ist aber auch das möglich und der Großteil der Studios bietet es laut Lippitsch bereits an – vor allem, wenn die Internetverbindung des Studios gut genug ist. „Die Studios geben sich hier wirklich große Mühe und haben sich irrsinnig schnell auf die neue Situation eingestellt“.

Auch am anderen Ende der Kamera steht man vor neuen Herausforderungen. Denn selbst bei Yoga genügt oft nicht nur die Matte – Blöcke oder spezielle Kissen hat kaum ein Teilnehmer daheim. Stattdessen kommen dann eben Bücher, Zierkissen oder Reissäcke zum Einsatz.

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