BCG-Studie

Covid-19-Auswirkungen: Zahl der Fusionen und Übernahmen steigt kräftig

Mehr Übernahmen 2021. © naor eliyahu / Pixabay
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Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Zahl der Fusionen und Übernahmen. Laut einer Studie von BCG führte der Wirtschaftsaufschwung zu mehr M&A-Aktivitäten, vor allem in den von COVID-19 stark betroffenen Branchen. Dieser Umstand könnte auch so bleiben: Um Schulden abzubauen und Geschäftsmodelle anzupassen werden Unternehmensverkäufe weiter zunehmen, prognostiziert die Erhebung.

Zehn-Jahres-Hoch bei M&A

Um 32 Prozent ist die Zahl der Fusionen und Übernahmen im ersten Halbjahr 2021 weltweit gestiegen. Die weltweiten M&A-Aktivitäten erreichen damit laut dem „Global M&A Report“ der Boston Consulting Group ein Zehn-Jahres-Hoch. Der Gesamtwert der getätigten Transaktionen habe sich im ersten Halbjahr 2021 mit 2.062 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum „mehr als verdoppelt“,  die Anzahl der Deals sei um 32 Prozent gestiegen. Weltweit gab es im ersten Halbjahr 24 Megadeals mit einem Transaktionsvolumen von mindestens zehn Milliarden US-Dollar, im Vergleichszeitraum 2020 waren es im selben Zeitraum „nur“ neun. „Die weltweiten M&A-Aktivitäten boomen. Wirtschaftsaufschwung, niedrige Zinsen und eine beträchtliche Menge an Kapital, das sich angesammelt hat, sind ausschlaggebend für diese dynamische Entwicklung“, sagt Jens Kengelbach, BCG-Senior-Partner und Co-Autor der Studie. „Unternehmen, die gestärkt aus der Krise hervorgehen, investieren in digitale Kompetenzen, kaufen aber auch Kapazitäten und Know-how, zum Beispiel in Form von Talenten, durch Übernahmen zu.“

Auch Österreich mit deutlich mehr Übernahmen

In Österreich zeigt sich ein ähnliches Bild: Bereits im vierten Quartal 2020 habe er eine starke Erholung gezeigt. Die Anzahl der Fusionen und Übernahmen betrug mit 61 Deals das Eineinhalbfache, das Transaktionsvolumen mit 3,4 Milliarden US-Dollar sogar das Dreifache des Durchschnittes der vorangegangenen drei Quartale, heißt es im Report. Auch 2021 startete entsprechend stark: Insgesamt sei die Zahl der Fusionen und Übernahmen in den ersten acht Monaten 2021 im Vorjahresvergleich „um mehr als ein Drittel“ gestiegen. Der Gesamtwert dieser Transaktionen verdoppelte sich rund auf 5,8 Milliarden US-Dollar. „Insbesondere in den letzten Monaten normalisierte sich der Trend etwa auf Vorkrisenniveau. Sollten jedoch bis Jahresende noch einige Megadeals abgeschlossen werden, könnte 2021 für Österreich sogar ein überdurchschnittliches Jahr werden“, erklärt Tibor Mérey, Partner im Wiener BCG-Büro.

Geht es nach Jens Kengelbach, wird es derart positiv weitergehen: „Der allgemeine Wirtschaftsaufschwung wird die Fusions- und Übernahmetätigkeit weiter beflügeln, insbesondere in den von der Pandemie stark beeinflussten Branchen“, analysiert. „So werden unter anderem Unternehmensverkäufe weiter zunehmen, um die gestiegene Schuldenlast zu reduzieren oder um das Portfolio umzustrukturieren und an die neue Realität anzupassen.“

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