Cropster: Investor Verdane kauft Mehrheit des Tiroler Hidden Champion
Kristallisiert sich da ein Muster heraus? Kure Zeit nachdem der Growth-Investor Verdane die Mehrheitsübernahme von Eversports bekannt gegeben hat, gibt es bereits den nächsten Deal in Österreich. Verdane hat diesmal in Tirol, genauer gesagt in Innsbruck zugeschlagen. Dort hat sich Verdane nun die Mehrheit des 2008 von Andreas Idl, Norbert Niederhauser und Martin Wiesinger gegründeten Unternehmens Cropster gekauft.
Cropster ist einer der Hidden Champions der österreichischen Scale-up-Szene. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das eine Software-Plattform für die Kaffeeindustrie entwickelt hat, mit der Kaffeebauern, Händler, Röster und Cafés die Qualität, Konsistenz und Effizienz des Kaffees von der Ernte bis zur Tasse tracken und analysieren können. Die Software ist etwa für kleine Röstereien ab etwa 90 Euro im Monat erhältlich.
Cropster ist wirtschaftlich gut unterwegs und weist für 2023 einen Bilanzgewinn von 1,2 Mio. Euro aus, nach einem Gewinnvortrag aus 2022 von 1,5 Mio. Euro. Ende 2023 lag der Mitarbeiterstand bei knapp 70 Personen.
„Buy and Build“-Strategie mit Cropster als Kern
„Verdane sticht als eine auf Wachstumskapital spezialisierte Beteiligungsgesellschaft aus dem Markt heraus und wir freuen uns sehr, einen neuen Partner gefunden zu haben, der unsere Werte teilt und uns dabei unterstützt, Cropster auf die nächste Entwicklungsstufe zu heben“, so Andreas Idl, CEO und Mitgründer von Cropster. „Wir sind von der Software-Expertise und der internationalen Erfahrung von Verdane überzeugt – ein Beleg dafür ist die hervorragende Buy-and-Build-Bilanz des Verdane-Teams. Und besonders freut uns natürlich, dass Dominik und sein Team schnell eine Leidenschaft für das Kaffeegeschäft entwickelt haben.“
Welches Ziel verfolgt Verdane nun bei Cropster? „Im Rahmen der Partnerschaft wird Verdane eine Mehrheitsbeteiligung erwerben und Cropster bei seinem Wachstumskurs unterstützen, der sowohl durch Akquisitionen als auch durch organisches Wachstum vorangetrieben werden soll“, heißt es in einer Pressemitteilung. Wachstumschancen sehe man in der „zunehmenden Präsenz von Spezialitätenkaffees in traditionellen Kaffeemärkten wie den USA und Europa sowie in dem Trend, dass Kaffee den Teekonsum in asiatischen Ländern zunehmend ersetzt“.
Whole Foods und Starbucks unter den Kunden
Cropster ist in der Kaffeebranche schon weit gekommen, es gibt Kunden in 10 Ländern, darunter Riesen wie Whole Foods, Starbucks sowie der US-amerikanische Röster Blue Bottle. Ursprung von Cropster war die Idee, mit Kaffeebauern in Kolumbien zusammen zu arbeiten, um diese besser in die Lieferkette zu integrieren.
Das Tiroler Unternehmen ist auch ein B-Corp-zertifiziertes Unternehmen und unterstützt als Softwareentwickler für die Messung und Steuerung von ESG-Kennzahlen in der Kaffeeindustrie Unternehmen dabei, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. o setzt Cropster beispielsweise künstliche Intelligenz während des Röstprozesses ein, um die Abfallmenge an zu stark gerösteten Bohnen deutlich zu reduzieren.
Für Verdane (ursprünglich aus Oslo, mittlerweile europaweit tätig) ist es der vierte Deal in Österreich nach Beteiligungen an Meister, Fiskaly und zuletzt Eversports (Trending Topics berichtete).