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Betongold boomt: 74 Crowdinvesting-Projekte sammelten im ersten Halbjahr fast 17 Mio. Euro ein

Immer mehr Geld wird locker gemacht. © Pixabay
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Laut einer Analyse des unabhängigen Vergleichsportals CrowdCircus.com konnten österreichische Crowdinvesting-Plattformen im ersten Halbjahr 2018 über insgesamt 74 Projekte ein Gesamtvolumen von 16,755 Millionen Euro finanzieren. Besonders hoch im Kurs standen dabei Immobilien-Finanzierungsprojekte.

Bereits knapp zwei Drittel des Vorjahresvolumens erreicht

Während Crowdfunding in den meisten Ländern vor allem zur Finanzierung gemeinnütziger Projekte (sogenanntes „Crowddonating“) oder zur Realisierung von mehr oder weniger innovativen Prototypen (die Projekte der US-Plattform „Kickstarter“ sind hier als Beispiel zu nennen) eingesetzt werden, finden Schwarmfinanzierungslösungen in Österreich beinahe ausschließlich in Form des Rendite-fokussierten Crowdinvestings praktische Berücksichtigung. In der Hoffnung auf Kapitalrückzahlung und vergleichsweise hohe Zinszahlungen beteiligen sich Investoren hierbei üblicherweise im Rahmen von partiarischen Nachrangdarlehen an Projekten verschiedenster Art.

Allein im ersten Halbjahr 2018 konnten Projekte dieser Art laut der neuesten CrowdCircus.com-Markstatistik österreichweit mehr als 16,75 Millionen Euro einsammeln. Dabei standen Interessenten insgesamt 74 Crowdinvesting-Projekte zur Verfügung, die von einer burgenländischen Wasabi-Indoor-Farm (PHYTONIQ WASABI), einem Luxus-Apartmenthaus im ersten Wiener Gemeindebezirk („No10“ – Renngasse 10, 1010 Wien) bis hin zum E-Bike-Verleihsystem für Hotels (Greenstorm) ein denkbar breites Branchenspektrum abdeckten.

Im Durchschnitt konnten Crowdinvesting-Kampagnen in Österreich 2018 ein Volumen von 226.422,45 € über den Schwarm finanzieren und stellten dafür Zinszahlungen von durchschnittlich 5,86% p.a. (vor Steuern) in Aussicht.

Top-15 Crowdinvesting-Projekte im 1. Halbjahr 2018

Die nachfolgende Liste der 15 größten Crowdinvesting-Projekte im ersten Halbjahr 2018 zeigt, dass auch der Schwarm sehr wohl hinsichtlich der Attraktivität von Projekten zu unterscheiden weiß und Projektvolumina beziehungsweise Investorenzuflüsse in der Praxis alles andere als gleichmäßig verteilt sind. Bereits das aggregierte Volumen der zehn größten Projekte war für 38,7% des Gesamtmarktvolumens des laufenden Jahres verantwortlich.

Das mit Abstand größte Crowdinvesting-Vorhaben konnte mit einem Projektvolumen von 1,5 Millionen Euro bislang von der auf Immobilien spezialisierten Plattform „Rendity“ abgewickelt werden. Beim Projekt „No10“ – Renngasse 10, 1010 Wien handelte es sich um die Finanzierung eines von J.P. Immobilien realisierten Luxusneubaus im Herzen Wiens. Auf dem zweiten Platz folgt die von der Plattform „Conda“ durchgeführte Kampagne Greenstorm – das E-Bike-Verleih-Projekt konnte zwar gesamt ebenfalls mehr 1,21 Millionen Euro über den Schwarm einsammeln – davon aber nur 0,7 Millionen Euro im Jahr 2018. Den dritten Platz belegt mit Swimsol ein Crowdinvesting-Projekt der Greenrocket-Plattform.

Insgesamt 9 unterschiedliche österreichische Crowdinvesting-Plattformen waren laut CrowdCircus.com in der ersten Hälfte von 2018 mit Projekten aktiv am Markt präsent. Der aktuelle Marktführer dagobertinvest fällt zwar nicht durch Projekte mit Rekordvolumen auf, konnte dafür aber höchste Anzahl an erfolgreich abgewickelten Kampagnen im mittleren Volumenbereich vorweisen. 16 Projekte konnte die auf Immobilien-Crowdinvesting spezialisierte Plattform 2018 bislang abwickeln – die Gesamtsumme von 5,09 Millionen Euro entspricht einem Marktanteil von etwas mehr als 30%. Dieser Wert würde sich lediglich durch eine kumulierte Zählung der Grazer „Rocket“-Plattformen „Home Rocket“, „Green Rocket“ und „Lion Rocket“ toppen lassen.

Weniger erfolgreich ist das erste Halbjahr bei der österreichischen Crowdinvesting-„Pionier“-Plattform Conda verlaufen: Bereits seit bald einem Jahr beschäftigt sich die Unternehmensleitung schwerpunktmäßig mit der Entwicklung eines CRWD-Tokens („Initial Coin Offering“), der Crowdinvestments über die Blockchain revolutionieren soll. Der veränderte Fokus ist bei der Entwicklung des konventionellen Geschäfts klar zu erkennen: Mit 1,57 Millionen Euro war Conda im ersten Halbjahr für nur 9,4% des Marktvolumens verantwortlich – darüber hinaus musste mit der Insolvenz des Low-Carb-Bierproduzenten „Nixe Bier“ ein prominenter Ausfall im Conda-Portfolio verzeichnet werden.

Betongold-Projekte weiterhin im Fokus der Crowdinvestoren

Mit Blick auf die Zusammensetzung der Investorenzuflüsse hinsichtlich Branchen ist eine unverändert hohe Nachfrage nach Crowdinvesting-Projekten aus dem Immobilien-Bereich festzuhalten: 40 Projekte sowie 72,30% (12.113.951,00 €) des Gesamtmarktvolumens konnten von CrowdCircus.com im laufenden Jahr bislang diesem Segment zugeordnet werden.

Über die Analyse

Im Rahmen der vorliegenden CrowdCircus.com-Analyse wurden die im Zeitraum von 01.01.2018-30.06.2018 von österreichischen Crowdinvesting-Plattformen generierten Zuflüsse gemessen (Zuflüsse=Projektvolumen am Ende des letzten Beobachtungstag – Projektvolumen zu Beginn des ersten Beobachtungstages). Bei „Crowdinvesting“ handelt es sich um einen Sammelbegriff für alle – auf Profit orientierte – Crowdfunding-Formen: Equity-Crowdfunding (Eigenkapital-basiert), Equity-like/Hybrid-Crowdfunding (Eigenkapital-ähnlich) und Debt-Crowdfunding (Kredit-basiert).

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