"Autonom"

Cruise: Pro Robotaxi braucht es 1,5 Mitarbeiter:innen für Fernsteuerung

© Cruise Automation
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„Unangemessenes oder unzumutbares Risiko“: Vor kurzem musste Cruise Automation, also der zu General Motors gehörige Anbieter von Robotaxis, den Betrieb in San Francisco einstellen – ein herber Rückschlag für eines der ambitioniertesten Projekte weltweit, autonome Fahrzeuge als Taxi-Ersatz einzusetzen.

Nun kommen durch Berichte, die sich auf eingeweihte Quellen beziehen, immer mehr Details über den Betrieb von Cruise ans Tageslicht. Eine besonders spektakuläre Zahl: Für den Betrieb eines Robotaxis musste Cruise 1,5 Mitarbeiter:innen einsetzen. Diese waren notwendig, um aus der Ferne die Fahrten zu überwachen und gegebenenfalls einzugreifen, wenn es Probleme gab. Das soll gar alle vier bis zehn gefahrenen Kilometer passiert sein.

Das wirft allesamt große Fragen auf, ob man die Autos überhaupt „autonom“ nennen sollte. Einer der Grundgedanken für die Entwicklung war ja auch, dass man menschliche Fahrer:innen ersetzen könnte, und stattdessen Software 24/7 dafür sorgt, dass die Taxis stets im Einsatz sein können. Nun braucht man aber sogar mehr als einen Menschen, um die Autos aus der Ferne steuern zu können.

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Cruise verschlingt 600 Mio. Dollar pro Quartal

Laut The Information hat GM zuletzt fast 600 Millionen US-Dollar pro Quartal für Cruise ausgegeben hat. Der hohe Aufwand und die immensen Kosten, die mit den Robotaxis verbunden sind, werden nun öffentlich diskutiert und werfen Zweifel an der Tragfähigkeit des Geschäftsmodells auf. Cruise wurde Ende Oktober die Erlaubnis entzogen, fahrerlose Taxis gegen Geld auf den Straßen von San Francisco zu betreiben, nachdem ein autonomes Taxi eine Frau angefahren hatte.

Cruise hat daraufhin alle Aktivitäten mit selbstfahrenden Autos ohne Sicherheitsperson am Steuer ausgesetzt. Inzwischen hat das Unternehmen eine Anwaltskanzlei beauftragt, die Reaktion auf den Unfall zu untersuchen. Es wurde auch kritisiert, dass Cruise zu Beginn nicht alle Kameraaufnahmen des Fahrzeugs an die Ermittler weitergegeben hat.

Die Probleme von Cruise könnten sich als langfristig schwierig erweisen. Bei der Feuerwehr von San Francisco wurden insgesamt 75 Vorfälle mit den Robotaxis gezählt. Die Chefin der Feuerwehr verglich die Situation mit „Russisch Roulette“ und betonte die Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit.

Cruise-Mutter GM will weitere Expansion finanzieren

Es ist unklar, wie es mit Cruise weitergeht, da das Unternehmen mit hohen Kosten und negativer Publicity konfrontiert ist. Es ist zweifelhaft, ob das Ziel von einer Milliarde US-Dollar Umsatz im Jahr 2025 erreicht werden kann. Cruise hatte auch angekündigt, den Betrieb bald in Japan aufnehmen zu wollen, doch auch das könnte jetzt infrage gestellt werden.

GM hat jedoch bereits erklärt, dass man die weitere Expansion von Cruise finanzieren möchte. GM-Geschäftsführerin Mary Barra geht sogar davon aus, dass Cruise bis 2030 einen Umsatz von 50 Milliarden US-Dollar erzielen kann. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese optimistische Prognose bewahrheiten wird.

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