FTX-Debakel

Crypto.com: Kann das WM-Sponsoring das verlorene Vertrauen wieder gewinnen?

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In wenigen Tagen werden Milliarden Menschen vor den TV-Geräten, mitten im Krypto-Crash, trotzdem sehr präsent eine Marke zu Gesicht bekommen: Crypto.com. Der Anbieter einer Krypto-App sowie einer Exchange ist einer der Sponsoren der umstrittenen Fußball-WM in Qatar und wird dort versuchen, mit glänzendem Logo von den Problemen der Krypto-Branche und des Unternehmens abzulenken.

Es gibt einige Parallelen zu der kollabierten Krypto-Börse FTX. Sie haben beide ordentlich in Marketing investiert, Sportarenen gesponsert und immer neue Krypto-Services (NFTs, Kreditkarten usw.) auf den Markt geworfen. Nachdem nun FTX in die Pleite ging und ein viele Milliarden Dollar tiefes Finanzloch sowie absurde Details hinterlässt, richten sich die Blicke nun auf andere Player der Krypto-Industrie. Einer davon, der Nutzer:innen derzeit offenbar besonders besorgt, ist Crypto.com.

Einer Analyse der Großbank JP Morgan zufolge verzeichnet Crypto.com neben Gemini und OKX derzeit die größten Abflüsse an Nutzer:innengeldern. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Nutzer:innen – Retail-Kund:innen wie institutionelle Investor:innen – das Vertrauen in einen Service verloren haben und ihre Krypto-Assets lieber anderswo speichern. Wie berichtet haben gerade regulierte Krypto-Firmen im DACH-Raum wie Bitpanda, Bison App der Börse Stuttgart sowie die Bitcoin-App Relai einen erhöhten Zulauf von neuen Usern seit dem FTX-Kollaps verzeichnet.

Fehlüberweisung im großen Stil

Bei Crypto.com sind mehrerlei Dinge besonders besorgniserregend. So gab es im Oktober eine Fehlüberweisung von Krypto-Assets im Gegenwert von 400 Millionen Dollar an die andere Krypto-Exchange Gate.io – erst, als das dank On-Chain-Daten öffentlich wurde, wurde die verdächtige Transaktion rückgängig gemacht. Es entstand für viele Beobachter:innen der Eindruck, als würde da gerade jemand versuchen, sich mit viel Geld aus dem Staub zu machen.

Changpeng Zhao, CEO von Binance, nutzte die Gelegenheit gleich, um den (viel kleineren) Mitbewerber anzuschwärzen. „Wenn eine Börse große Mengen an Krypto verschieben muss, bevor oder nachdem sie ihre Wallet-Adressen zeigt, ist das ein klares Zeichen für Probleme. Bleiben Sie weg“, twitterte CZ. Mit seinen Tweets hat er auch maßgeblich dazu beigetragen, dass FTX letztendlich in die Knie ging.

Bei Crypto.com, das dieses Jahr bereits Massenkündigungen durch den ersten Krypto-Crash durchführen musste, ist seit dem FTX-Kollaps Feuer am Dach. CEO Kris Marszalek, der in Hongkong sitzt, während das Unternehmen sein Headquarter in Singapur hat, ist derzeit um Schadensbegrenzung bemüht und versichert seinen Nutzer:innen via Twitter und YouTube regelmäßig, dass ihre Einlagen sicher wären und Crypto.com keine Probleme hätte. Er will mit „Proof of Funds“ Nutzer:innen auch zeigen, dass ihre Krypto-Assets wirklich immer noch da sind und nicht wie bei FTX für andere Zwecke (z.B. Kauf von Immobilien auf den Bahamas) genutzt wurden.

Dazu veröffentlichte Crypto.com eine Liste von Wallets, auf denen Bitcoin und Ethereum im Gegenwert von etwa drei Milliarden Dollar liegen. Doch vielen ist das nicht genug der Beweise – denn das sagt nichts darüber aus, welche Verbindlichkeiten das Unternehmen gegenüber anderen hat.

Was ebenfalls Sorge macht, ist der CRO-Token von Crypto.com. Dieser fungiert ähnlich wie der fragwürdige FTX-Token FTT eigentlich als Gutschein für günstigere Konditionen beim Krypto-Handel bei Crypto.com. Durch den generellen Markt-Crash und nun im Zuge des FTX-Kollaps ist CRO aber seit seinem Höchstwert im November 2021 um 93 Prozent eingebrochen. Das zeigt einen großen Vertrauensverlust in den Token, der stärker als viele andere Krypto-Assets abgebaut hat. Woran Marszalek festhalten will, ist das Sponsoring der Fußball-WM in Qatar, die demnächst startet. Auch sie wird zeigen, ob die Marke sich wieder erholen kann – jedenfalls aber ist die Aufmerksamkeit derzeit bei Crypto.com.

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